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In Neidlingen steht einiges auf dem Wunschzettel

Wohnen Bei der Bürgerversammlung ist eine erste Auswertung der Umfrage zum „Quartier 2030“ vorgestellt worden.

Neidlingen. Alle Einwohner ab 60 Jahren hat die Gemeinde Neidlingen im Frühjahr befragt, wie sie sich ihr Leben im Alter vorstellen. „Es gab erstaunliche Antworten“, sagte Dietmar Brendel bei der Bürgerversammlung. Die Rücklaufquote der Fragebögen sei sehr hoch gewesen, ergänzte Hans Rittmann. Ein klares Ergebnis der Auswertung: Wer in Neidlingen wohnt, will so lange wie möglich im Ort bleiben. Gewünscht werden aber bessere Informationen über Unterstützungsangebote. Deshalb, so Dietmar Brendel, sei nun ein Seniorenwegweiser in Arbeit. Alltagshilfen sollten aufgebaut und verbessert werden. Der Krankenpflegeverein solle mit einer neuen Konzeption und eventuell einem neuen Namen wieder belebt werden.

Gut bewertet wurden bei der Umfrage der Service im Rathaus und die Einkaufsmöglichkeit für Lebensmittel, die es in anderen Orten dieser Größe oft nicht mehr gibt. Andere Wünsche der Befragten dürften nur sehr schwer zu erfüllen sein, sie betrafen unter anderem eine Postagentur, eine Bank oder Sparkasse, Arzt und Apotheke. Dies war nur eine erste Auswertung, die ausführliche Version mündet in einem etwa 100-seitigen Quartiersentwicklungsplan, der dann die Grundlage für die finanzielle Förderung bildet.

Eine KfW-Förderung von 506 000 Euro erhält das 4,5 Millionen-Euro-Projekt „Betreutes Wohnen“ im Ortskern, dessen Baugrube ausgehoben ist und wo derzeit am Keller gebaut wird Das Richtfest sei für Frühjahr 2023 geplant, sagte Klaus Däschler bei der Bürgerversammlung. Anfragen nach Wohnungen bat er, bis Frühjahr oder Sommer 2023 zurückzustellen. Bis dahin werde ein Exposé erstellt. Mit der Fertistellung der 13 Mietwohnungen sei Mitte 2024 zu rechnen. Ann-Kathrin Stolz stellte das „Baukonzept, dass es sonst nicht gibt“ aus architektonischer Sicht vor. Die Nebenkosten in den zwei Einzelgebäuden mit transparenter Verbindung würden auf ein Minimum reduziert, mit Geothermie und mit Photovoltaik auf dem Dach.

Klaus Däschler hatte das Projekt als Bürgermsieter im Jahr 2016 angestoßen und es jahrelang begleitet. Dass er dies nun ehrenamtlich weiterhin tue, so berichtete er, sei ein Wunsch der Gesellschafter. Und er erfülle diesen Wunsch gerne. Peter Dietrich