Natürlich lassen sich Zu- und Wegzüge vorab nicht kalkulieren, doch die Geburtenzahlen stehen rückwirkend fest. Die derzeitige Kindergartenbelegung in Neidlingen ebenfalls: Stand 12. Oktober haben 59 Kinder über drei Jahren den Evangelischen Kindergarten im Wasserschlossweg besucht, hinzu kamen zehn Kinder in der Krippe. Bis Anfang August 2024 sind weitere neun Kinder über drei Jahre und elf Kinder für die Krippe angemeldet. Im Lauf des Kindergartenjahres werden neun Kinder von der Krippe in den Kindergarten wechseln, zwei Kinder ziehen weg. Somit können in diesem Kindergartenjahr alle Kinder über drei Jahre aufgenommen werden, die insgesamt 75 Plätze sind dann voll ausgelastet. Mit der Öffnung der weiteren Krippengruppe im Jahr 2024 – aktuell fehlt noch die Betriebserlaubnis – stehen in der Krippe 18 Plätze zur Verfügung, hinzu kommen acht Plätze bei Tageseltern. Am 1. September lebten in Neidlingen 51 Kinder bis zu drei Jahren, statistisch gesehen braucht die Hälfte einen Platz, die insgesamt 26 Plätze genügen also.
Der Hobbit-Wagen kommt später
Der Start des Naturkindergartens „Falkennest“ verschiebt sich ins Jahr 2024. Dem Hersteller des Hobbit-Wagens fehlt noch das Fahrgestell des Zulieferers. Daher kann der Wagen wohl erst im Januar gefertigt und im Februar ausgeliefert werden. Eine Notgruppe vorab ist laut Bürgermeister Jürgen Ebler nicht praktikabel, auch sie würde eine komplette Betriebserlaubnis erfordern.
Die Warteliste, die es für den Kindergarten gab, wird laut Pfarrerin Ute Stolz aktuell abgearbeitet. Die für den Naturkindergarten bereits eingestellten beiden Frauen arbeiten bis zu dessen Start im Kindergarten Wasserschlossweg mit, unter anderem mit einem Naturprojekt. Dort lernen sie bereits einige Kinder kennen, die später in den Naturkindergarten wechseln wollen. Dieser soll nach derzeitigem Stand 15 Plätze bieten. Eltern in vielen anderen Städten in Gemeinden, die händeringend nach Kindergartenplätzen suchen, könnten von solchen Zuständen nur träumen. Ute Stolz sprach im Gesamtbild von einer „sehr komfortablen Situation“.
Neue Pläne für die Grundschule
Nicht mehr zeitgemäß ist die Ausstattung der Grundschule Neidlingen. Die Klassenzimmer wurden seit den 1960er-Jahren nicht baulich verändert, eine Aufteilung zur Gruppenarbeit ist kaum möglich. Im ersten Schritt wird das Lehrerkollegium über die künftige Gestaltung des Unterrichts beraten und daraus die Raumanforderungen entwickeln. Der Gemeinderat erfüllte den Wunsch von Schulleiterin Maren Spachmann, dass das Kollegium von Anfang an von einem Fachplaner begleitet wird. Die Wünsche an die Neugestaltung sollen realistisch sein und auf Erfahrungen an anderen Orten basieren. Auch die Flure sollen in die Planung einbezogen werden. Die Überlegungen des Kollegiums werden mit dem Elternbeirat und dem Schulausschuss des Gemeinderats abgestimmt. Im Januar 2024 könnte der Gemeinderat über die ersten Maßnahmen abstimmen, bis Ende 2024 könnten sie umgesetzt sein. Pro Jahr soll voraussichtlich eine weitere Klassenstufe folgen.