Weilheim und Umgebung
In Ohmden wird aus Minus Plus

Finanzen Die Gemeinde zieht nach einem halben Jahr Bilanz – und steht besser da, als noch im Februar geplant.

Ohmden. Zur zweiten Jahreshälfte hat Kämmerer Michael Nagel dem Ohmdener Gemeinderat und Bürgermeisterin Barbara Born ein Update gegeben: Wie hat sich die finanzielle Situation der kleinen Gemeinde seit dem Haushaltsbeschluss im Februar entwickelt und welche Veränderungen erwartet der Kämmerer noch? Anfang des Jahres rechnete Michael Nagel noch mit einem negativen ordentlichen Ergebnis in Höhe von 185 000 Euro. „Durch Veränderungen, aber auch durch Einsparungen ergibt sich ein Einsparpotenzial von rund 195 000 Euro“, erklärte der Kämmerer. Am Ende des Jahres erwartet Ohmden also nicht ein dickes Minus, sondern ein kleines Plus von ungefähr 10 000 Euro. Vor allem ein verbesserter Einkommenssteueranteil, aber auch Mehrerträge bei den Abwassergebühren und höhere Schlüsselzuweisungen spülen Geld in die Gemeindekasse. Das kleine Plus wird dem Rücklagenbestand zugeführt, mit dem zukünftige negative ordentliche Ergebnisse ausgeglichen werden können.

Kein neues Darlehen nötig

Auch das Ergebnis des Finanzhaushalts verbessert sich durch das Plus: Der Zahlungsmittelüberschuss steigt von knapp 2000 Euro auf rund 197 000 Euro. Ohmden steht zum Jahresende finanziell so gut da, dass die geplante Neuaufnahme eines Darlehens von über 600 000 Euro nach aktuellem Stand nicht mehr notwendig ist.

„Die Veränderungen im Finanzhaushalt 2022 bewirken, dass sich die liquiden Mittel nicht in dem Maße reduzieren, wie dies noch im Rahmen der Haushaltsplanung angenommen wurde“, erklärt Michael Nagel. Der Kämmerer weist allerdings darauf hin, dass hauptsächlich Verschiebungen einzelner Maßnahmen ins nächste Jahr zu den Veränderungen führen. „Damit werden die entsprechenden Finanzauszahlungen in den Folgejahren zu Buche schlagen“, sagt er.

Hohe Ausgaben sind geplant

Michael Nagel warnt, dass trotz der positiven Entwicklung weiterhin sparsam mit den zur Verfügung stehenden Mitteln umgegangen werden muss. Ein Grund dafür ist, dass hohe Steuereinnahmen zu höheren Umlagen und niedrigeren Zuweisungen führen. Außerdem rechnet der Kämmerer durch die hohen Investitionen in den kommenden Jahren mit einer deutlichen Abnahme der liquiden Mittel und damit, dass neue Darlehen aufgenommen werden müssen. „Handlungsspielräume kann sich die Gemeinde Ohmden nur durch strikte Ausgabendisziplin, konsequente Ausschöpfung ihrer Erträge und Einzahlungen sowie kritisches Hinterfragen von Aufgaben sichern. Zukünftige Investitionsentscheidungen sind sehr bedacht zu treffen.“ Katharina Daiss