Das Einkaufszentrum „Kö8“ in Köngen ist überregional bekannt und kann - auch wegen seiner guten Anbindung an die Bundesstraße 313 und der namensgebenden Autobahn A 8 - auf eine weiträumige Kundschaft verweisen. Eine übersichtliche Anzahl verschiedener Läden mit unterschiedlichem Sortiment, dazu Lebensmittel des täglichen Bedarfs, garniert mit Lounges für kurze Verschnaufpausen, mit asiatischem Essen, Fast Food, Kaffee und Kuchen und im Sommer einem Eiswagen, dazu eine Autowaschanlage und ein Indoor-Funpark für die Kleinen, ohne sich über die Parkplatzsuche bei 700 Parkplätzen Gedanken machen zu müssen - das alles zusammen macht es für Kunden so angenehm, dort einzukaufen.
Das sieht wohl auch die SWT Verwaltungs GmbH so, auch wenn sie sich nicht gerne in die Karten schauen lässt und weiteren Anfragen der Presse erst mal aus dem Weg geht. So viel verrät das Unternehmen in der Nähe von Donauwörth dann doch, was es zu seinem Kauf überhaupt bewogen hat: eine „gute Bauqualität, gehobene Ausstattung, markante Architektur und wertiger Mix langfristig standorttreuer Mieter“. Kö8 und Kultmeile bilden, wie es in der Pressemitteilung weiter heißt, einen „attraktiven Einzelhandelsstandort mit starker regionaler Anziehungskraft und hoher Kundenfrequenz“ - so viel zum Objekt der Begierde.
Zusammen mit dem Einkaufszentrum „Kö8“, dem Fachmarktzentrum „Kultmeile“ sowie benachbarten Büro- und Lagerflächen mit rund 11 500 Quadratmetern haben Grundstücke mit einer Fläche von mehr als 42 000 Quadratmetern den Besitzer gewechselt. Hierbei geht es um fünf Immobilien und nicht um die AWG-Filiale. Die Textilhandelskette wird weiter im Besitz der Familie Albrecht Maier bleiben. Das Köngener Unternehmen ist mit allen ihren Ladenlokalen AWG, Junior Store, Clack, Präsente, My Secret und der AWG-Hauptverwaltung langfristiger Mieter beim neuen Eigentümer. Weitere Ankermieter, wie es neudeutsch heißt, sind Edeka und Maier Sports.
SWT will behalten und verwalten
Mit der Akquise will die SWT ihre „Buy-and-hold-Strategie“ fortsetzen, ist der Mitteilung weiter zu entnehmen, was so viel heißt wie dass man das Objekt nach dem Kauf auch weiter behalten und verwalten will. „Als Bestandshalter haben wir ein langfristiges Interesse an Standorten, Gebäudequalität und Vertragspartnern“, wird auf der Firmen-Homepage noch einmal versichert.
Der jetzige Verkauf der Immobilien habe keinen Einfluss auf das operative Geschäft der Textilhandelskette AWG, lässt AWG über eine von ihr beauftragte Agentur verlauten. Der Erlös aus dem Verkauf soll stattdessen die Textilhandelskette stärken, wird als Grund für den Eigentümerwechsel angegeben. Bereits vor zwei Jahren habe man die Neuausrichtung von AWG eingeleitet, die als Bestandteil sowohl den Verkauf des Einkaufszentrums vorgesehen habe als auch die Generationennachfolge von AWG auf zwei neue Geschäftsführer. Der Gesellschafter der Immobilie, die Familie Maier, habe schon damals den Verkauf beschlossen. Zur jetzigen Strategie gehöre, den „filialisierten Modehandel weiter auszubauen“. Die Expansion der 245 Filialen soll fortgesetzt werden, aktuell sind drei Neueröffnungen geplant. So habe sich die neue Struktur der AWG mit den beiden Geschäftsführern, Michael Hövelmann, Hauptgeschäftsführer, und Markus Lopata, Geschäftsführer für Finanzen, sowie den Gesellschaftern im Beirat sehr gut bewährt. Das hätten auch die Monate nach dem ersten Lockdown bestätigt. Zentrale Verwaltung für die bundesweiten Filialen von AWG sowie Einkauf und Vertrieb bleiben am Köngener Standort erhalten. Filialleiter von AWG im „Kö8“ bleibt Philipp Dienelt.
Für die Kunden des „Kö8“ werde sich mit dem Verkauf des Einkaufszentrums nichts verändern, war auf Nachfrage von der SWT im bayerischen Rain zu hören. „Aus jetziger Sicht sind keine Umstrukturierungen ge- plant. Alle Mieter haben langfristige Mietverträge und sind fester Bestandteil des erfolgreichen Kö8“, beantwortet die AWG GmbH die Frage nach der künftigen Ausrichtung.