Laienschauspiel
Irrungen und Wirrungen im Jubiläumsjahr

750 Jahre Schlierbach machen auch die Aufführungen der Theaterstub‘ besonders. Sämtliche Aufführungen sind schon lange ausverkauft – die Truppe hat ein volles Programm. 

Probenszene der Theaterstub‘ Schlierbach: Warten auf Bürgermeister Elmar Tippelmann. Foto: Sylvia Horlebein

Es sollte etwas ganz Besonderes werden, das Stück der Theaterstube Schlierbach, das am morgigen Donnerstag zum ersten Mal aufgeführt wird. Dafür durchforsteten Armin Kaiser und Eva-Maria Waldenmaier die angebotenen Theaterstücke. Es musste ein Jubiläumsstück sein. Gefunden haben sie „Jubel, Jubel, Jubiläum“ aus der Feder von Gudrun Ebner. Als wäre es für sie und Schlierbach geschrieben worden, dreht sich alles um ein 750-jähriges Ortsbestehen. Natürlich auf Hochdeutsch, aber das hat die Akteure noch nie gestört. Im schönsten Schwäbisch werden die Irrungen und Wirrungen einer Jubiläumsvorbereitung mit urigen Persönlichkeiten auf die Bühne des Farrenstalls gebracht. Mit künstlerischen Freiheiten werden Sprache und Personen nach Schlierbach transportiert.

Eine Schulrektorin, die nur die schlechten Seiten sieht

Da gibt es einen überforderten Bürgermeister (Armin Kaiser), die genervte Sekretärin des Bürgermeisters (Svenja Neumärker) und den Oppositionsführer (Rainer Waldenmaier), der nichts lieber sehen würde, als wenn Bürgermeister Tippelmann scheitert. Die ewig gestrige und übellaunige ehemalige Schulrektorin, die schon immer wenig von ihren ehemaligen Schülern hielt und das auch ständig lautstark kundtut. Sie sieht nur die schlechten Seiten, und lässt alle ungefragt daran teilhaben. Dass der Praktikant im Rathaus (Max Waldenmaier) das auch noch bestätigt, ist das i-Tüpfelchen.

Nur zu dem undurchsichtigen Dr. Bernhardi aus einer Nachbargemeinde (Frank Schlichter), dem jungen Fotografen der Schlierbacher Nachrichten (Marco Maier) und der Bürgermeistertochter (Arianna Capozio) hat sie erstmal nichts zu sagen.

Die Besonderheit des Stücks machen aber auch andere Dinge aus. Immer wieder gibt es einen direkten Bezug zu Schlierbach. Während im Originalstück ein Schwimmbad eingeweiht werden muss, ist es bei der Theaterstube ein Badesee. Ein Thema, das tatsächlich bei den Schlierbachern immer wieder auf den Tisch kommt.

Es muss eine zusätzliche Vorstellung geben

Die Begeisterung für das Stück ist so groß, dass es dieses Jahr sogar eine zusätzliche Vorstellung geben muss. Bürgermeister Sascha Krötz lädt den Gemeinderat mit Anhang ein. Ob er dieses Jahr allerdings wieder ein Teil des Stückes sein wird, wird nicht verraten. Nachdem er vergangenes Jahr eine so gute Figur auf der Bühne gemacht hat, könnte die Truppe auf dumme Gedanken kommen. Vor ausverkauftem Haus werden sie spielen. Noch nie waren die Karten so schnell verkauft, wie Kaiser und Schlichter verraten. Eine weitere Besonderheit und die Krönung des Abends wird ein richtiger Chor sein.

Noch nie waren so viele Menschen auf einmal auf der Bühne im kleinen Farrenstall. Eva-Maria Waldenmaier konnte sechs begeisterte Sängerinnen dafür gewinnen. Mit drei Liedern zum Schluss wird dem Stück das gewisse Etwas eingehaucht: das Flair einer Jubiläumsfeier.

Es sind fünf offizielle Aufführung plus eine Sondervorstellung für den Gemeinderat Schlierbach. Sämtliche Aufführungen im Schlierbacher Farrenstall sind schon lange ausverkauft.