Mitten auf der Streuobstwiese heiraten – im Freilichtmuseum Beuren ist das möglich. „Wenn weiße Bänder oder Lampions zwischen den grünen Blättern der Bäume arrangiert sind, ist das natürlich ein ganz besonders Ambiente“, sagt Ingrid Hähnel von der Museumsverwaltung. Aber auch für schlechtes Wetter und für alle, die es lieber drinnen mögen, gibt es mit dem historischen Hopfensaal eine Alternative. So oder so gilt: Geschmückt werden muss selbst. Die Bestuhlung wiederum übernehmen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museums in Absprache mit dem Brautpaar.
Mit dem Wetter Glück gehabt
Weil man beim Wetter nie so genau wisse, ob es hält, rät Ingrid Hähnel grundsätzlich dazu, auch im Falle einer Trauung auf der Streuobstwiese den Hopfensaal mit zu reservieren. So wäre es möglich, bei einem unvorhergesehenen Wolkenbruch schnell umzuplanen und drinnen zu heiraten. Es wär, so Hähnel, schon sehr schade, wenn die Trauung am Ende im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser falle. „Wir hatten aber auch schon ein junges Paar, das auf das Wetter baute und den Saal nicht reservierte. Zum Glück hat es geklappt“, sagt sie erleichtert und schmunzelt.
Für alle, die sich eine Hochzeit auf der Streuobstwiese vorstellen können, muss vorab klar sein, dass die standesamtliche Trauung, ganz unabhängig vom Wetter, nur im Hopfensaal stattfinden kann. Denn: Standesamtliche Trauungen dürfen, so Ingrid Hähnel, nur in geschlossenen Räumen vollzogen werden. In den Saal mit den rustikalen Dachbalken passen knapp 100 Menschen. Hähnle betont jedoch: Zum Schutze des Fachwerks ist offenes Feuer nicht erlaubt – dazu zählen auch die als Dekoelemente beliebten Teelichter. Das würde jedoch die wenigsten stören, da es heutzutage auch viele LED-Alternativen gäbe. Ein weiterer Unterschied zwischen der freien und der standesamtlichen Trauung ist in der Wahl des Trauredners oder der Traurednerin zu sehen. Während die standesamtliche Trauung eine Beamtin des Standesamts Neuffener Tal durchführt, ist das Brautpaar bei der freien Trauung in seiner Wahl völlig unbeschränkt.
Im Museum kennengelernt
Für eine Trauung im Freilichtmuseum in Beuren würden sich Paare aus ganz unterschiedlichen Regionen entscheiden, sagt die Museumsleiterin Petra Naumann. Das Einzugsgebiet reiche bis nach Stuttgart, aus Ludwigsburg seien auch schon Paare gekommen. Sogar über die Region hinaus locke das Museum heiratswillige Paare an. Oft sei dann einer von beiden in der näheren Umgebung aufgewachsen, und sie kämen wegen ihrer Heimatverbundenheit zur Trauung nach Beuren. An eine ganz besondere Geschichte erinnert sich Ingrid Hähnel: „Wir hatten ein Paar, das sich bei unseren Oldtimertagen kennengelernt hatte. Zehn Jahre später folgte der Antrag – ebenfalls auf dem Festival. Geheiratet wurde dann natürlich auch im Museum.“
Da der Museumseintritt inbegriffen ist, können die Gäste im Anschluss an die Trauung das gesamte Dorf erkunden. Es bestehe auch die Möglichkeit, eine Führung zu buchen. „Natürlich können die Gäste auch auf dem gesamten Gelände Fotos machen“, sagt Hähnel. Aufgrund der schönen Landschaft, der Tiere im Dorf, des Stils der Häuser und der generellen Atmosphäre biete sich das natürlich an, sagt Petra Naumann.
Eine Hochzeit im Museumsdorf ist nach den Worten von Ingrid Hähnle immer etwas ganz Besonders, weil sich jedes Paar ein eigenes Konzept überlege. Der Kreativität seien keine Grenzen gesetzt.
Ansprechpartner für die Trauung
Bei der standesamtlichen Trauung ist die Stadt Neuffen der erste Ansprechpartner unter www.neuffen.de/stadt-rathaus/heiraten-im-neuffener-tal. Paare, die sich für eine freie Trauung entscheiden, müssen sich an die Besucherzentrale des Museums wenden unter www.freilichtmuseum-beuren.de/ihr-besuch/kontakt/.