Gut ein halbes Jahr nach dem Spatenstich steht die Außenhülle des Verteilzentrums der Firma Leuze in Unterlenningen bereits komplett. „Wir liegen voll im Zeitplan“, sagt Pressesprecherin Martina Schili. Noch vor Weihnachten wurde der Rohbau fertiggestellt, die Zufahrt ist modelliert, die Boxen, an denen die Waren angeliefert beziehungsweise abgeholt werden, sind ebenfalls gebaut.
80 Meter zieht sich das anthrazitfarbene Gebäude an der Max-Leuze-Straße entlang. Säulenartige Bäume sollen die Fassade etwas auflockern. Das in einem hellen Farbton abgesetzte Hochregallager, das sich vom Boden aus 16 Meter in die Höhe schraubt, bekommt eine Fassadenbegrünung. „Grün“ will das Unternehmen „Leuze electronic“, das von Februar an unter dem Namen „Leuze“ firmiert, mit seinem Distributionszentrum auch anderweitig werden: Auf das Dach kommt eine Photovoltaikanlage. In den Sommermonaten wird damit der komplette Strom- und Wärmebedarf des Gebäudes gedeckt. Reicht die Energie nicht aus, setzt das Unternehmen auf Ökostrom. Und, wie Benjamin Schmid, Referent der Geschäftsleitung, ankündigt, das Füllmaterial für die Versandkartons ist künftig kunststofffrei und recycelbar.
Derzeit legen die Mitarbeiter in der alten Halle neben dem Neubau weite Wege zurück, um im Lager die Kleinteile wie Lichtschranken zusammenzusuchen. Künftig erledigen das automatisierte Shuttles, die auf einer Art Schienensystem fahren, weitaus effektiver als bislang. Ineffizient seien nicht nur die Laufwege, erklärt der Geschäftsführer Ulrich Balbach. Produkte oder Komponenten lägen in einem modernen Lager nicht immer am selben Platz. Derartige Bewegungen könnten maschinell erfasst und gesteuert werden. Insgesamt hat das „AKL“, wie das „automatische Kleinteilelager“ im Fachjargon heißt, 40 000 Behälterplätze. Die darin gelagerten Teile stammen überwiegend aus der Fertigung in Owen. Von dort werden sie mehrmals täglich in Unterlenningen angeliefert.
Das Packen der Kartons werden Mitarbeiter auch künftig von Hand erledigen. Wie viele Arbeitsplätze das neue Distributionszentrum bietet, sagt der Geschäftsführer Ulrich Balbach nicht. Nur so viel: Es werde keinen Abbau von Leuze-Mitarbeitern geben. Der Aufbau des bisherigen Lagers habe zu einer gewissen Anzahl an befristeten Verträgen und Leiharbeitern geführt. „Sie wurden aber ausschließlich für diese Zeit eingestellt“, betont Ulrich Balbach.
Anfang Januar wurde bereits mit dem Stahlbau für das Hochregallager begonnen, parallel dazu erfolgt unter Hochdruck der Innenausbau des übrigen Gebäudes. Darin befinden sich auch Büro-, Sozial- und Besprechungsräume für die Mitarbeiter des Verteilzentrums. Martina Schili ist optimistisch, dass sich der Bezugstermin im Sommer halten lässt. Für September ist zudem ein Tag der offenen Tür geplant, an dem Interessierte sich ein Bild vom Innenleben des modernen Neubaus machen können.
Ist das Distributionszentrum bezogen, soll laut Martina Schili die derzeit genutzte Halle abgerissen werden. Mit der dahinter liegenden freien Fläche hat Leuze damit ein ordentliches Erweiterungspotenzial. „Um für künftiges Wachstum gerüstet zu sein, arbeiten wir bereits jetzt an einem Masterplan“, erklärt Ulrich Balbach dazu.