Es waren vielfältige Gefühle, von denen die Junglehrer nach der Feierstunde in der Lindachschule berichteten. Freude, Glück, Stolz und die Erleichterung, es endlich geschafft zu haben, standen bei allen „Jules“ im Vordergrund. Aber einige sprachen auch von Aufregung, Spannung, einem leichten Ziehen im Bauch. Was wird nach der langen Studien- und Referendariatszeit auf sie zukommen?
„Sie haben ein Ziel erreicht, das ist immer mit einem guten Gefühl verbunden“, meinte Ministerialdirigent Vittorio Lazaridis in seiner Begrüßungsansprache und gab zu: „Wir konnten leider nicht alle Stellen besetzen. Die Lehrerversorgung ist nicht optimal.“ Das „herzlich willkommen“ sei daher keine Floskel, ergänzte Schulamtsdirektorin Dr. Corina Schimitzek und gratulierte den „Jules“ zur Berufswahl: „Sie werden gebraucht.“ Als Lehrer sei man Vorbild, Bezugsperson, Kümmerer, Ermutiger, Teamplayer.
Von den 156 „Jules“ treten 33 ihren Schuldienst an Gemeinschaftsschulen und 43 an Realschulen an. 24 junge Pädagogen unterrichten künftig an sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ), 16 an Grund- und Werkrealschulen und 40 an reinen Grundschulen.
Für Martin Goppelsröder ist es ein gutes Gefühl, endlich angekommen zu sein, vor allem nach dem stressigen Referendariat. Er unterrichtet künftig im Realschulbereich der Freien Evangelischen Schule in Esslingen die Fächer Englisch, Wirtschaft, Beruf- und Studienorientierung sowie evangelische Religion.
„Nun kommen mehr Verantwortung und neue Herausforderungen auf uns zu“, sagten Sandra Schäfer und Verena-Mareike Kunert. Die zwei jungen Pädagoginnen unterrichten ab Mittwoch an Nürtinger Grundschulen. Als Grundschullehrerin sei man eine sehr wichtige Bezugsperson und könne den Kindern positive Impulse fürs Leben geben.
Bei Verena Nicolescu, die an die Johannes-Kepler-Realschule in Wendlingen geht, um dort Englisch, Mathe und evangelische Religion zu unterrichten, überwiegt die Aufregung, die sie allerdings teilen kann. Auch ihre Kolleginnen Michaela Jauß und Lisa Herbst haben eine Stelle an dieser Schule bekommen. Jauß bringt den Schülern Englisch, Mathe, Kultur und Soziales bei, Herbst unterrichtet Deutsch, Englisch und Biologie. „Neue Kollegen und Schüler, das ist spannend“, verriet Michaela Jauß. „Ein Berg Arbeit, aber wir freuen uns darauf,“ ergänzte Lisa Herbst.
„Es ist erleichternd und schön, jetzt einen Job zu haben“, berichtete Oskar Schmiedel, der an die Gemeinschaftsschule nach Frickenhausen geht und Sport, Geschichte und Gemeinschaftskunde lehrt. Er lobte die Vereidigungsfeier und verriet: Für den Beruf habe er sich entschieden, weil es spannend sei, den Kindern wertvolle Anstöße fürs Leben mitzugeben.
Julian Maier, der an der Bonländer Realschule die Fächer Sport, Mathe und Technik unterrichten wird, bewegen gemischte Gefühle: „Vor allem Freude, dass man’s geschafft hat und endlich starten kann, aber auch Nervosität, weil man nicht weiß, was kommt.“
Jonas Dreher arbeitete acht Jahre lang auf diesen Tag hin und ist nun vollkommen glücklich. Er wird als Klassenlehrer ans SBBZ in Nürtingen gehen und dort alle Fächer unterrichten. Katherina Möller ist erleichtert, am Ziel zu sein. „Ich habe das erst während der Feier realisiert“, berichtete die frischgebackene Lehrerin. Sie ist an der Gemeinschaftsschule in Frickenhausen für die Fächer Englisch, Deutsch, Philosophie und Ethik zuständig. Auch Vera Krauseneck, die evangelische Religion und Mathe an der Karl-Erhard-Scheufelen-Grund- und Werkrealschule in Oberlenningen lehrt, war sehr erleichtert, endlich einmal eine feste Stelle zu bekommen.