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Jugendforum in Weilheim: Wer was möchte, muss was tun

Beteiligung Beim vierten Jugendforum in Weilheim überlegen Kinder und Jugendliche zusammen mit Bürgermeister Johannes Züfle, was in der Stadt verbessert werden kann. Von Debora Schreiber

Die Sonne scheint, die Temperaturen steigen und der Wunsch nach Abkühlung wird immer größer – trotzdem sind die Weilheimer Jugendlichen Freitagnachmittag nicht wie erwartet im Freibad, sondern in der Schule – und das freiwillig! Aber nicht etwa um zu lernen: Die Jugendlichen wollen ihre Meinung sagen. 

Und genau das machen sie beim vierten Jugendforum in der Mensa am Bildungszentrum Wühle. „Am Bikepark sollen die Brombeeren weg gemacht werden“, fordert ein Schüler. „Ja, da ist schon mal mein Reifen geplatzt“, erzählt ein anderer Schüler. „Wir brauchen mehr Tanzkurse“, meint eine Gruppe Mädchen einstimmig. „Und einen Spielplatz, auf dem auch Kinder im Rollstuhl oder mit Krücken spielen können“, fordert eine Schülerin. Die Wünsche nach einem McDonalds und einem Dreimeterturm im Freibad sind auch ganz vorne mit dabei.

 

Überall in der Stadt QR-Codes anzubringen war die richtige Methode.
Evelyn Dobberke, Leiterin des Kinder- und Jugendtreffs

 

Die Beteiligung ist groß und dafür sind nicht nur die gekühlten Getränke und zahlreichen Snacks verantwortlich – man merkt: Den Jugendlichen ist es wichtig, ihre Stadt mitzugestalten. Darüber freut sich vor allem Bürgermeister Johannes Züfle. „Ich interessiere mich dafür, was ihr in Weilheim verändern wollt. Ich möchte mit euch gemeinsam etwas bewegen“, erklärt er den Kindern und Jugendlichen. Den Schwerpunkt sieht er dabei in der Gemeinsamkeit. „Ihr müsst dabei sein und euch aktiv in die Projekte einbringen, die euch wichtig sind, wenn wir gemeinsam etwas erreichen wollen. Der Gemeinderat hat das Geld schon bereitgestellt“, versichert der Bürgermeister. 

Die Schülerinnen und Schüler sind motiviert, das hat sich schon vor dem Treffen abgezeichnet. „Wir sind begeistert! Alleine die Beteiligung an der Onlineumfrage war riesig“, verrät Evelyn Dobberke, Leiterin des Kinder- und Jugendtreffs. „Über 200 ausgefüllte Fragebogen sind bei uns eingegangen. Überall in der Stadt QR-Codes anzubringen war die richtige Methode.“ Die Jugendlichen mussten sie nur noch mit dem Smartphone abscannen – schon konnten sie an der Umfrage teilnehmen.

Es gab auch Schulbesuche

Auch die Jüngeren wurden nicht vergessen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendtreffs haben die Kinder extra in den Schulen besucht. In den Klassen eins bis vier war besonders wichtig zu erklären, was Demokratie bedeutet, warum Beteiligung so wichtig ist und was der Bürgermeister macht. Der Aufwand hat sich gelohnt: Die Kinder engagieren sich. 

„Die Umfrage zeigt: Der Bike- und Skatepark stehen ganz oben auf der To-do-Liste“, verrät Evelyn Dobberke. Es ergeben sich vier Arbeitsgruppen: Bikepark, Skatepark, Terrasse des Jugendtreffs und „Allgemein“. Die Kinder und Jugendlichen arbeiten konzentriert an ihren Verbesserungs- und Lösungsvorschlägen, ehe sie ihre Ergebnisse präsentieren. „Jetzt habe ich hier viele interessante Punkte gehört, jetzt will ich euch aber erstmal sagen, was die Stadt denn überhaupt machen kann“, erzählt Johannes Züfle. Dabei nimmt er sich viel Zeit und erklärt, warum die Stadt nicht einfach einen McDonalds oder einen Dreimeterturm im Freibad bauen kann. Am Ende sind sich alle einig, gute Lösungsansätze gefunden zu haben, aber auch darin, die Projekte gemeinsam zu realisieren.