Diskutieren statt Schwitzen hieß es kürzlich für die Zehnt- und Elftklässler des Ludwig-Uhland-Gymnasiums in Kirchheim. Dort wurde kurzerhand die Sporthalle zum Hörsaal umfunktioniert. Professor Dr. Klaus Gestwa von der Universität Tübingen referierte ausführlich über den Krieg in der Ukraine. Die angehenden Abiturienten ergriffen anschließend die Chance, den Experten mit Fragen zu löchern. Das große Interesse an dem kontroversen Thema sorgte dafür, dass sich eine angeregte Diskussion entwickelte. In einigen Punkten wurden ausgeprägte Meinungsverschiedenheiten deutlich. Klaus Gestwa hält es für wichtig, junge Menschen über das aktuelle Geschehen zu informieren. Denn besonders im Internet, worüber sich Jugendliche hauptsächlich informieren, kursierten oftmals gefährliches Halbwissen und Falschinformationen. Auch von Verschwörungsmythen ist die Thematik nicht verschont geblieben. Das sei eine verheerende Gefahr, die es abzufangen gelte. Des Weiteren rät Klaus Gestwa, sich an sogenannten Faktenchecks zu orientieren.
Der Professor für Osteuropäische Geschichte hat einen sehr persönlichen Bezug zu der Thematik. Er selbst hat bereits in Leningrad gearbeitet und eine sibirische Frau geheiratet. – Noch ein Grund für ihn, besonders vom Krieg betroffen zu sein. Bewusst habe er sich dazu entschlossen, rhetorisch klar für die Ukraine Position zu beziehen um ein Zeichen gegen den Angriffskrieg zu setzen.