Köngen. Am 21. April ist Bürgermeisterwahl in Köngen – und zwei Kandidaten haben mittlerweile ihren Hut in den Ring geworfen. Michael Reichenecker aus Unterensingen hat laut Köngens Hauptamtsleiter Gerald Stoll seine Bewerbungsunterlagen als Erster eingereicht und will sich in Kürze der Öffentlichkeit vorstellen. Zudem hat der Oberboihinger Marcel Sersch Interesse am Chefsessel im Köngener Rathaus bekundet. Der Noch-Amtsinhaber Otto Ruppaner wechselt zum 1. März als Oberbürgermeister nach Leinfelden-Echterdingen.
Sersch ist 23 Jahre alt und nach eigenen Angaben derzeit als Lehrbeauftragter an der Verwaltungsschule in Esslingen für den mittleren Dienst im Fach Verwaltungsbetriebswirtschaftslehre tätig. „Ich bin zwar noch sehr jung, bringe aber schon achteinhalb Jahre Berufserfahrung mit“, sagt er. Mit 15 habe er seine erste Lehre als Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen bei der Deutschen Post begonnen, aus dieser Zeit kenne er Köngen gut, da er dort viel als Zusteller unterwegs gewesen sei. Direkt im Anschluss habe er eine zweite Ausbildung als Kaufmann für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen draufgesetzt und sei danach in der Personalabteilung der Post tätig gewesen. „Ich war für Personalgewinnung und -entwicklung zuständig, habe aber auch einige wichtige Projekte in Sachen Digitalisierung bei der Post begleitet“, sagt Sersch. Zusätzlich sei er während der Pandemie eng in die Umsetzung der Corona-Schutzmaßnahmen sowie in die Organisation der betrieblichen Impfzentren involviert gewesen.
Parteilos aus Überzeugung
2021 wechselte Sersch nach eigenen Angaben zum Landratsamt Esslingen in die Sachbearbeitung EDV im Finanzwesen und E-Rechnung. „Dort habe ich viele Einblicke in die kommunale Verwaltung gewonnen.“ Auch in den Bereichen Haushaltsplanung sowie Jahresabschluss habe er Erfahrungen sammeln können. Lehrbeauftragter sei er seit 2022. Zwischenzeitlich sei er zusätzlich bei einem kommunalen IT-Dienstleister tätig gewesen, habe den Job aber Ende 2023 gekündigt. „Ich will mich ganz auf die Wahl in Köngen konzentrieren“, so Sersch, der parteilos ist und das auch im Fall seiner Wahl bleiben will.
Das Amt des Bürgermeisters bringe viel Verantwortung mit sich – insofern habe er sich seine Kandidatur gut überlegt, ergänzt er. Wenn es klappe mit der Wahl, werde er nach Köngen umziehen. Als eines seiner Hauptziele nennt Sersch den Ausbau der Bürgerbeteiligung. Dabei müsse man alle Generationen mitnehmen, sagt Sersch. Daneben will er auch die Digitalisierung in der Verwaltung weiter vorantreiben. Kerstin Dannath