Kletterpartie
Körperlicher Einsatz ist gefragt

Hoch hinaus oder ganz tief hinunter? In Laichingen bietet sich die Möglichkeit, im Kletterwald bis hoch in die Baumkronen zu gelangen und in der Tiefenhöhle bis tief in die Unterwelt abzutauchen.

Wie geschickt sich schon Kinder ohne Vorkenntnisse beim Klettern anstellen, verblüfft so manchen Erwachsenen.       Foto: Stephanie Reusch

Kletterwald und Tiefenhöhle, die sich unmittelbar nebeneinander befinden, liegen landschaftlich einmalig schön und absolut ruhig. Im Kletterwald dürfen Kinder ab zwei Jahren mitklettern. Wer nicht klettert, darf kos­ten­los mit rein. Für die Höhle gibt es kein vorgeschriebenes Mindestalter. Es ist lediglich empfohlen, dass alle Be­tei­lig­ten trittfest genug sind, die zahlreichen Stufen unbeschadet zu meistern. Somit ist Laichingen das ideale Ziel für einen sportlichen Familienausflug.

Beide Attraktionen teilen sich einen Parkplatz, gut ausgeschildert ab Laichingen mit „Tiefenhöhle“ oder über das Navi mit Ziel „Höhleweg 240“ zu erreichen.

Für den Kletterwald, den größten seiner Art in ganz Baden-Württemberg, empfiehlt sich am Vortag eine Reservierung.

Bereits Zweijährige können im Kletterwald ihre Eltern oder Großeltern beeindrucken, wenn sie auf dem „Bambini-Parcours“ für die Altersspanne zwei bis fünf Jahre loslegen. So mancher Erwachsener staunt, wie geschickt sich die Jüngsten schon anstellen. Der Spaßfaktor ist bei dieser Zielgruppe natürlich das
 

Papa, wenn du nächstes Mal mitkletterst, helfe ich dir auch!
Nina, 8 Jahre, möchte ihrem Vater Mut machen.

wichtigste. Da wird auf einem Bobbycar oder Kettcar auf gespannten Seilen von Baum zu Baum geglitten oder über wacklige Brücken und Balken balanciert. Die Elemente der fünf verschiedenen Bambini-Parcours sind maximal 1,20 Meter über dem Boden. So können die Aufsichtspersonen, die freien Eintritt haben, ihren Sprösslingen bequem zur Hand gehen, wenn diese Unterstützung brauchen.

Den Fünf- bis Siebenjährigen stehen vier verschiedene Parcours zur Verfügung, die sie auf bis zu drei Meter Höhe bringen. Eine Begleitperson am Boden ist dennoch nötig, um den kleinen Klet­ter­meis­tern Tipps zu geben, wie sie die Elemente am geschicktesten bewältigen können. Hier können sie durch eine Röhre krabbeln, sich an senkrechten Balken entlanghangeln oder mit einer Seilbahn in ein überdimensionales Spinnennetz hineinsausen. Wacklige Brücken, Hängebalken und ein auf gespannten Seilen dahingleitender Schlitten dürfen auch nicht fehlen.

Die Parcours ab acht Jahre teilen sich die Kinder mit Jugendlichen und Erwachsenen, wobei es nicht vorgeschrieben ist, dass die ein Kind begleitende Aufsichtsperson selbst mitklettert und somit kostenpflichtig wird. Gleichzeitig sind dies die ersten Parcours, die es möglich machen, dass Eltern und ihre Sprösslinge gemeinsam klettern. Wer dabei wem helfen muss, sei allerdings dahingestellt. Sieben verschiedene Parcours gibt es in dieser Klasse, bei denen teilweise eine Mindestkörpergröße erforderlich ist.

Nach einiger Übungszeit auf diesen Parcours dürfen sich alle Wagemutigen ab 16 Jahren auch auf die beiden Parcours „Risiko“ und „Profi“ begeben, die sie bis in 16 Meter Höhe und somit mitten in die Baumkronen der stattlichen Buchen bringen. Doch Angst braucht man nirgends im Kletterwald zu haben, weder als Zweijähriger noch als Erwachsener. Die Anlage wird jährlich überprüft, und mit dem Siche­rungs­sys­tem „Coudou Pro“ ist unbeabsichtigtes Aussichern nicht möglich. Wird jemand in luftiger Höhe von der eigenen Courage verlassen, kann er sich vom hilfsbereiten Personal aussichern und kontrolliert auf den Boden begleiten lassen.

Die Klettergurte werden den Kletternden durch fachkundiges Personal direkt neben der Kasse angelegt, und ein Einweisungsparcours mit persönlicher Anleitung stellt sicher, dass jeder mit dem System vertraut wird. Geschlossene Schuhe werden empfohlen, außerdem benötigt man Handschuhe, die auch an der Kasse erworben werden können. Langhaarige müssen die Haare zusammenbinden. Die bezahlte Kletterzeit von drei Stunden beginnt erst nach Abschluss der Einweisung.

Wer etwas ganz Ausgefallenes sucht, kann sich auch zum Nachtklettern oder mit den Kollegen als Firmenevent anmelden. Auch für Kindergeburtstage gibt es gesonderte Konditionen. Selbst Senioren und Menschen mit Behinderung spricht der Kletterwald ausdrücklich als Zielgruppe an.

Bei starkem Regen, Gewitter oder Sturm wird der Kletterwald kurzfristig geschlossen. Hunde an der Leine sind erlaubt, müssen aber beaufsichtigt werden.

Wer im Kletterwald ins Schwitzen geraten ist, kann sich in der benachbarten Tiefenhöhle abkühlen. Eine Reservierung ist nicht nötig. Über zahlreiche, teils steile Eisentreppen lassen sich auf einem 330 Meter langen Weg bis in eine Tiefe von 55 Metern gewaltige Schächte und große Hallen bewundern. Die Höhle darf jeder ohne Führung selber besichtigen. An mehreren Audiostationen bekommt man auf Knopfdruck Informationen, wahlweise in Deutsch, Englisch, Französisch oder in „Deutsch für Kinder“.

Der Besuch nur des benachbarten Museums mit dem beeindruckenden Skelett eines Höhlenbären und vielen anderen Exponaten ist sogar kostenlos.

Zur kulinarischen Stärkung gibt es viele Möglichkeiten: zahlreiche Picknickstellen im Kletterwald für mitgebrachtes Vesper sowie einen gemütlichen Biergarten mit kräftiger Kost. Der Laichinger Höhleverein bietet in seiner Vereinsgaststätte hausgemachte Kuchen und einfache Vesper. Auf dem Spielplatz mit großer Spielwiese zwischen den beiden Attraktionen gibt es Sitzgruppen und Bänke. Dieser Platz lädt auch noch zum Verweilen ein, wenn Kletterwald und Höhle geschlossen haben.

Wissenswertes

Reservieren für den Kletterwald kann man im Internet unter www.kletterwald-laichingen.de/reservieren oder unter der Nummer 0 73 33/95 00 10.

Öffnungszeiten des Kletterwaldes: täglich außer montags von 10 bis 19 Uhr, letzte Einweisung um 15.15 Uhr.

Infos zur Tiefenhöhle gibt es unter www.tiefenhoehle.de

Öffnungszeiten der Tiefenhöhle: täglich bis zum Ende der Herbstferien von 10 bis 18 Uhr, Einlass bis 17.30 Uhr.     sr