An den Straßenrändern in der Teckregion stapeln sie sich in allen Farben und Formen: orange, blassgrün, cremefarben, vom handlichen Mini bis zum Riesenexemplar mit mehreren Kilo Gewicht. Es ist Hochsaison für das Herbstgemüse, und an den Ständen von Owen bis Dettingen zeigt sich schnell, welcher Kürbis die Nase vorn hat.
Der Platzhirsch
Der Hokkaido bleibt ungeschlagen, kein anderer Kürbis ist so beliebt. „Der steht erst mal allein oben“, sagt Rainer Däschler, der seine Kürbisse an der Beurener Straße in Owen verkauft. Auch Gunter Hentzler vom Rammerthof, der mit einem großen Stand in Dettingen vertreten ist, bestätigt das: „Der Hokkaido ist ganz klar die Nummer eins.“ Seine leuchtende Farbe, die essbare Schale und der unkomplizierte Umgang machen ihn zum Herbstklassiker schlechthin.
Danach folgt mit etwas Abstand der Butternut. Er schmeckt mild, leicht nussig und lässt sich gut schneiden. „Gerade ältere Leute greifen gern dazu. Der Hokkaido ist im Vergleich etwas härter, das ist nicht jedermanns Sache“, erzählt Däschler. Dabei hat der Hokkaido einen entscheidenden Vorteil: Seine Schale ist essbar, er darf als einziger direkt mit in den Topf. Der Muskatkürbis dagegen ist etwas für Geduldige: aromatisch, optisch ein Hingucker und, richtig gelagert, bis weit in den Winter haltbar.
Halloweenzeit
Zierkürbisse gehen immer, sind sich beide einig. Besonders beliebt sind die kleinen, bunt gemischten Sorten, sie bringen Farbe auf den Tisch oder vor die Haustür. Ab Mitte Oktober wendet sich dann das Bild: Die Nachfrage nach Halloweenkürbissen steigt deutlich. Auch das Fruchtfleisch der meisten Halloweenkürbisse ist essbar, nur eben nicht ganz so aromatisch wie das der klassischen Speisekürbisse.

Sowohl Däschler als auch Hentzler bieten mehrere Größen an, von der handlichen Variante für Kinder bis zu Exemplaren mit über zehn Kilo Gewicht. „Dieses Jahr haben wir auch weiße dabei“, sagt Hentzler. Die sogenannten Whites seien derzeit besonders gefragt. Der Dettinger Stand bleibt noch bis 2. November geöffnet, Hokkaido und Butternut bietet der Hofladen jedoch bis ins Frühjahr an.
Grau ist das neue Orange
Ein Trend, den Däschler in Owen beobachtet, sind graublaue Sorten wie der „Sombra“. Er gehört zur Gruppe der sogenannten Greys, die sich durch ihre dezente Schale und das kräftig orangefarbene Fruchtfleisch auszeichnen. „Die sind in den letzten Jahren deutlich beliebter geworden“, erzählt er.
Auf den Feldern beginnt die Arbeit im Frühjahr, ausgesät wird aber erst nach den Eisheiligen. „Wenn Frost kommt, ist die Pflanze hinüber“, sagt Däschler. Ab Mitte August steht die Ernte an, bis die Nächte zu kalt werden. „Ein bisschen Zittern ist jedes Jahr dabei“, meint er und lacht.
Nach der Ernte zählt vor allem die richtige Lagerung. Die Kürbisse sollten trocken und bei normaler Temperatur liegen, zu kühl gelagert halten sie meist nicht so lang. Je nach Sorte schaffen sie zwei bis sieben Monate. Der Muskatkürbis gehört zu den Sorten, die sich bei passenden Bedingungen am längsten lagern lassen.
Und was macht man mit all dem Kürbis? Rainer Däschler hat einen Favoriten: seine Kürbis-Quiche. „Einfach Zwiebeln andünsten, Kürbis dazu, Schmand und Eier drüber, fertig ist die Füllung“, sagt er. Herzhaft, unkompliziert und genau das Richtige für einen Herbstabend.


