Owen. Gleich zu Beginn ihrer Haushaltsrede bestätigte die Owener Bürgermeisterin eine transparente und vertrauensvolle Zusammenarbeit in der Gemeinde. Durch die nachhaltigen Strukturen und den strategischen Zielsetzungen bei der Haushaltsplanung sei man vor Überraschungen gefeit. Für 2016 gab es jedoch trotzdem eine Überraschung: Das Thema Bürgerkriegsflüchtlinge und Asylbewerber führen in diesem Jahr zu zwei Haushaltsansätzen, die man bisher nicht besprochen hat.
„Ich sehe den Haushalt 2016 als Bilanz der letzten sieben Jahre. Er beantwortet dabei die Frage, ob man es im Ratsgremium gemeinsam geschafft hat, die wichtigen und wesentlichen Entscheidungen für Owen zu treffen, um für die Zukunft bereit zu sein“, so Verena Grötzinger. Sie sprach auch die hohe Umsetzungsgeschwindigkeit vieler rechtlicher Vorgaben an. Man habe sich dabei manchmal gefragt, ob sich der „vorauseilende Gehorsam“ gelegentlich nachteilig auswirken würde.
Weiter nannte Verena Grötzinger eine Reihe von Beispielen. So habe man bereits 2010 Betreuungsplätze für Kinder ab einem Jahr und die Ganztagsbetreuung von 7 bis 17 Uhr im Kindergarten und bis 16 Uhr in der Grundschule eingeführt. Die vielen positiven Rückmeldungen seien ein Beweis, dass vorausschauendes Handeln positiv zu bewerten ist. „Wir handeln genau richtig“, führte sie aus und erklärte, „wir können uns so frühzeitig auf Veränderungen und Entwicklungen einstellen.“
Die Natur und Landschaft in Owen seien ein großer Wohlfühlfaktor. Und damit das so bleibt, erklärt Grötzinger, würden viele Ideen und Geld eingesetzt. Die Unterstützung der Streuobstwiesenbesitzer wie auch aktuell der Landwirte bei der Umsetzung des Grundstückflächentauschs seien für sie wichtige Bausteine zur Pflege, dem Erhalt und Schutz der Natur. „Nur wenn wir es schaffen, dass die Bewirtschaftung von Flächen optimiert werden kann, wird es in Zukunft noch genügend Menschen geben, die das auch zeitlich leisten können“, so Grötzinger.
Die Sanierung der denkmalgeschützten Steinbogenbrücke ist für dieses Jahr eingeplant. „Die wird mit der Herstellung der Durchgängigkeit der Lauter verbunden“, so die Bürgermeisterin. Man habe bereits 2013 ein Konzept zur Wasserrechtsrahmenlinie erarbeitet und die daraus resultierenden Maßnahmen müssten bis 2021 umgesetzt werden.
Verena Grötzinger sprach auch die Flüchtlingssituation an und erläuterte, dass 500 000 Euro im Haushalt eingeplant seien, um einen möglicherweise erforderlichen Neubau von Unterkünften für die Anschlussunterbringung zu finanzieren. Einen Standort gäbe es noch nicht, sagte Verena Grötzinger. Dies werde zu gegebener Zeit diskutiert und kommuniziert. Ebenso sei eine Koordinationsstelle für die ehrenamtliche Arbeit und bestenfalls auch eine Sozialbetreuung für die Bürgerkriegsflüchtlinge und Asylbewerber geplant.
Im Schlusswort ihrer Haushaltsrede sprach Grötzinger von einer positiven Bilanz und hob dennoch den Zeigefinger: „Dieses Ergebnis ist ein Auftrag und kein Ruhebett!“