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KfZ-Innung: Mehr als nur Partywissen über Wasserstoff

Branchentreff Autofachleute befassen sich bei der Innungsversammlung in Weilheim mit den Potentialen von Wasserstoff. Von Rainer Stephan

Region. Mit einer beeindruckenden Betriebsführung durch Uwe Brandt von der gastgebenden Firma „Fischer Weilheim“ begann die Zusammenkunft der KFZ-Innung Nürtingen-Kirchheim. Der Rundgang durch das Betriebsareal in der Carl-Benz-Straße in Weilheim zeigte neben gängigen Einrichtungen wie Werkstätten für Baufahrzeuge oder der Tankstelle auch Unerwartetes, etwa eine Kindertagesstätte oder den durch Oberflächenwasser gespeisten See.

Innungsobermeister Karl Boßler hieß im neuen Verwaltungsgebäude des alteingesessenen Unternehmens die Mitglieder seiner Zunft willkommen und begrüßte den Hauptreferenten, Dr. Joachim Scherer von der Firma EKPO aus Dettingen/Erms. Scherer listete stichwortartig sogenanntes „Partywissen“ zum Wasserstoff auf. Er informierte über die Potentiale des Energieträgers in der Mobilität und legte dabei auch Systemvergleiche bei der Energieeffizienz von Fahrzeugen vor, die mit Batterien, Brennstoffzellen und E-Fuels betrieben werden. Neben den Nachteilen benannte er die Vorteile des Wasserstoffs: Gute Speicherung und sehr geringe Rohstoffabhängigkeit. Scherer sieht die Brennstoffzelle als wesentlichen Bestandteil einer erfolgreichen Verkehrs- und Energiewende. Bezüglich der Verwertung überschüssiger Windenergie meinte er zum Schluss seines spannenden Vortrags: „Kaufen sie Elektrolyse-Aktien“.

Karl Boßler ließ das vergangene Jahr Revue passieren. Er hob auf die Krisen und hohen Energiekosten in Deutschland ab, die auch das Handwerk hart treffen. Bezüglich eines Bestands von über 45 Millionen Kraftfahrzeugen und dem Verbot des Verbrenners forderte Boßler Technologieoffenheit: „Es gibt viele Wege zur Klimaneutralität“. Offensichtlich unzufrieden über das aktuelle Geschehen merkte er augenzwinkernd an, dass es auch in der Politik wohl einen Fachkräftemangel gäbe. Die von Geschäftsführer Fabian Weber vorgelegte Jahresrechnung wies im Ergebnishaushalt einen Gewinn von rund 13 000 Euro aus. Die Kassenprüfer Bettina Schmauder und Christoph Deininger bescheinigten ordentliches Arbeiten, worauf die Versammlung die Führungsriege einstimmig entlastete.

Michael Schimak, Fachreferent der IKK-Classic, wies abschließend noch auf neueste Entwicklungen in der gesetzlichen Krankenversicherung hin.

Die Innungsbesten

In Sachen Berufsausbildung der Kraftfahrzeugmechatroniker berichtete Vorstandsmitglied Daniel Krämer auf der Innungsversammlung des KfZ-Gewerbes Nürtingen-Kirchheim von insgesamt 44 Prüflingen. Für „hervorragende Leistungen“ bei der Gesellenprüfung ehrten Karl Boßler und Daniel Krämer die Prüflinge Finn Baumann von der Firma Brauneisen, Rafael Weikum von Ramsperger-Automobile, Malte Suhr vom Autohaus Gross und Tom Tot von Automobile Hahn. rs