Die gute Nachricht gab’s an der Mitgliederversammlung in der Limburghalle in Weilheim gleich vorneweg: „Unter der Voraussetzung, dass es keine weiteren coronabedingten Betriebsschließungen gibt, können die Werkstätten in diesem Jahr bis zu 80 Prozent des Umsatzes vor der Pandemie erwarten.“ Damit bekräftigte der Innungsvorsitzende Karl Boßler die Zuversicht der Autohäuser auf ein besseres Geschäftsjahr.
Ein zusätzlicher Dämpfer waren im Jahr 2021 die schleppenden Neuwagenverkäufe. Karl Boßler präzisierte: „Fahrzeugbestellungen konnten nur schwach bedient werden und der Zustand zog sich in die ersten Monate dieses Jahres hinein.“
Er verwies weiter auf die Herausforderungen im Handwerk. Zum einen stehe die Transformation im Raum und zum anderen müsse die Gleichwertigkeit zwischen akademischen und handwerklichen Berufen weiter vorangetrieben werden, so Karl Boßler. Die Suche nach geeigneten Auszubildenden gestaltet sich im Kfz-Gewerbe nach wie vor schwierig.
Tag des Handwerks m September
Der Innungsvorsitzende hat einen Plan: „Wir müssen verstärkt den persönlichen Kontakt suchen, um für unsere Ausbildungsberufe zu werben.“ Eine Möglichkeit dazu sieht er beim Tag des Handwerks, der dieses Jahr am 17. und 18. September im Freilichtmuseum Beuren abgehalten wird. „Wir müssen den Jugendlichen zeigen, dass unsere Betriebe mit der Digitalisierung mitgehen und modern sind“, forderte Karl Boßler. Er teilte an der Versammlung mit, dass sich in Kürze Vertreter der Kfz-Innung mit den Kollegen des Elektrohandwerks treffen wollen, um mögliche Synergien bei der Lehrlingsausbildung zu besprechen.
Daniel Krämer, der sich bei der Innung um die technische Ausbildung kümmert, gab bekannt, dass von 47 Prüflingen nur einer die Gesellenprüfung nicht bestanden hat. Über die Resultate freute sich Daniel Krämer: „19 Prüflinge haben mit der Gesamtnote von mindestens 2.0 bestanden.“ Die Zeit während der Prüfungen sei wegen der Pandemie voller Spannung gewesen, weil sich Prüferkollegen zum Teil sehr kurzfristig krankgemeldet hatten.
Mit einem Augenzwinkern wandte sich Daniel Krämer an die anwesenden frischgebackenen Gesellen: „Die Ausführung der Berichtshefte dürfte besser sein.“ Bei der Weiterbildung in den Autohäusern findet die Hochvoltschulung reges Interesse, wie Walter Gross feststellte: „Das Seminar Ende April ist bereits komplett belegt.“
Geschäftsführer Fabian Weber hatte wegen der ausgewogenen Bilanz im Geschäftsjahr 2021 gute Nachrichten: „Die Mitgliedsbeiträge pro Betrieb können genauso auf dem alten Stand bleiben, wie die Abgaben an den Verband.“ Die Versammlung begrüßte den Vorschlag einstimmig. Ebenso erleichtert die Kfz-Innung künftig neuen Mitgliedern den Beitritt: Während des Schnupperjahres und neu zusätzlich im ersten Mitgliedsjahr müssen neu aufgenommene Betriebe keinen Beitrag zahlen.
In einem Gastbeitrag informierte Katja Rhotert, Betriebsberaterin des Verbands des Baden-Württembergischen Kfz-Gewerbes, über mögliche Wege zur erfolgsorientierten Unternehmenssteuerung. Darunter fallen laut Katja Rhotert unter anderem Beratungen über Maßnahmen zur Liquiditätssicherung, die Analyse der Servicebereiche sowie die Prüfung von Händlerverträgen.
Ausgezeichnete frischgebackene Gesellen
Innungsvorsitzender Karl Boßler ehrte gemeinsam mit Daniel Krämer, der die technische Berufsausbildung unter seinen Fittichen hat, anlässlich der Innungsversammlung in Weilheim folgende Kfz-Mechatronik-Auszubildende für ihre hervorragenden Leistungen bei der jüngsten Gesellenprüfung: Florian Neu (auf dem Bild Zweiter von rechts), Ramsperger Automobile in Kirchheim, Gesamtnote: 1,7; Philip Bahr (Zweiter von links), Autohaus Karl Russ in Dettingen, Gesamtnote: 1,7; Christian Wetzel, Teck-Truck-Center in Dettingen, Gesamtnote: 1,8; Lucas Stock, Ramsperger Automobile in Kirchheim, Gesamtnote: 1,9; Paul Miller, Fischer Erdbau in Weilheim, Gesamtnote: 2,0; Marcus Hradek, Autohaus Diez in Lenningen, Gesamtnote: 2,0; Florian Buchfink, Ramsperger Automobile in Kirchheim, Gesamtnote: 2,1; Tom Luca Tullio, Ramsperger Automobile in Kirchheim, Gesamtnote: 2,2; Mika Daut, Ramsperger Automobile in Kirchheim, Gesamtnote: 2,2; Marcel Hermann, Autohaus Melchinger in Wolfschlugen, Gesamtnote: 2,2; Lukas Besser, Autohaus Groß in Kirchheim, Gesamtnote: 2,4; Christian Lewang, Auto Deininger in Nürtingen, Gesamtnote: 2,4 und Ghassan Mattini, Autohaus Karl Russ in Dettingen, Gesamtnote: 2,4. Unter den dreizehn Geehrten schlossen Neu im Gewerk Personenkraftwagentechnik und Bahr in der Fachrichtung System- und Hochvolttechnik als Beste ab. kry