Lenninger Tal
Kids haben Spaß beim Talenttag an der Pfulb

Gemeinsamkeit Zum zweiten Mal trafen sich junge Menschen mit und ohne Beeinträchtigung am Bewegungszentrum auf der Alb. Sie erlebten fröhliche Stunden ohne Berührungsängste. Von Lena Bautze

In die zweite Runde ging es gestern am Talenttag an der Pfulb. Am grünen Skihang wimmelte es nur so von bunten Anoraks im Nieselregen. Gelächter und Wortfetzen waren weithin zu hören.

Anstatt die Schulbank zu drücken, hatten sich jede Menge Jungen und Mädchen im Freien versammelt. Es handelte sich um Schüler aus Grund- und Realschulen der Region mit und ohne Beeinträchtigung. Sie konnten in den Disziplinen Para-Ski nordisch, Para-Radfahren, Para-Fußball und Para-Leichtathletik ihr Talent unter Beweis stellen. Hinter dem gestrigen Sporttag steckt Gabi Kazmaier. Sie ist nicht nur der „Kopf“ des neuen Bewegungszentrums Pfulb, sondern auch Kooperationspartnerin des Württembergischen Behinderten- und Rehabilitationssportverbands und der Deutschen Behindertensportjugend.

Mitmachen konnte jeder. Sogar aus der Bundeshauptstadt hat sich eine Familie mit ihren zwei Kindern ins Getümmel gestürzt. „Es war eigentlich Zufall, dass wir hier sind, und ich finde es mega klasse“, sagt die 10-jährige Frida aus Berlin, die hier im Süden ihre Großeltern besucht.

Das Ziel der Veranstaltung an der Pfulb bei Schopfloch ist klar: Barrieren zwischen nicht behinderten und behinderten Menschen sollen abgebaut werden. Gemeinsamer Sport macht Spaß. Augenbinden vermittelten eine Ahnung davon, wie es ist, nichts zu sehen. Kinder fuhren „blind“ auf einem Tandem mit und verließen sich vertrauensvoll auf ihren Partner. Wie Sehbehinderte mit einem Gewehr umgehen können, wurde eindrucksvoll gezeigt. Blinde schossen liegend mit einem Lasergewehr auf Zielscheiben. Sie orientierten sich dabei an ihrem Gehör.

Ihr Parahandbike stellte die 14-jährige Emma zur Verfügung. Das Bike wird an den Rollstuhl montiert und dient als drittes Rad. Mutige versuchten, das Handbike durch die Kraft der Arme anzutreiben.