Weilheim · Lenningen · Umland
Kindergarten Seestraße in Holzmaden: Neubau rückt näher

Erziehung Der Kindergarten Seestraße in Holzmaden wird konkreter: Der Gemeinderat hat jetzt über das Planungsverfahren entschieden. Von Thomas Zapp

Das Bestandsgebäude ist in die Jahre gekommen und wird abgerissen.  Foto: Markus Brändli

Der Neubau des Kindergarten Seestraße wird für Holzmaden eine finanzielle Mammutaufgabe. Derzeit sind fünf Millionen Euro eingeplant, vorbehaltlich der endgültigen Zustimmung des Gemeinderats, wobei die Verwaltung auch von Fördergeldern aus der Städtebauförderung des Landes ausgeht. Nun soll der nächste Schritt erfolgen, dazu hat die Expertin Simone Mann zwei Möglichkeiten für die konkrete Umsetzung vorgestellt: Die Version „Generalplaner“ mit Vergabe der Ausführung an Einzelgewerke und auf der anderen Seite die Variante „Planen und Bauen“. 

Es war dann auch ein sehr detailreicher Vortrag, den die Expertin des Stuttgarter Büros Drees + Sommer mitgebracht hatte. Die Mitglieder des Gremiums waren aber vorbereitet, denn gemeinsam mit der Planerin hatte es einen so genannten Ziele-Workshop im Vorfeld gegeben. Dabei konnten die Gemeinderätinnen und -räte angeben, was ihnen bei der Planung besonders wichtig ist: Ökologie, Funktionalität oder Kosten zum Beispiel.

Gegenüber der konventionellen Variante eines Generalplaners sah Simone Mann das Konzept Planen und Bauen „ein Stück weit vorne“, zumal es laut Beispielrechnung rund 80.000 Euro billiger wird. Ihre Gründe: Ein Modul- oder Systembau sei mit Variante zwei besser umzusetzen, weil es „systemoffen“ ausgeschrieben werden kann, während man sich beim Generalplaner festlegen muss. Auch seien Termintreue und Projektorganisation besser gewährleistet. 

Es gab aus dem Gremium dennoch einige Rückfragen. So wollte Rainer Stephan (Holzmadener Bürgerliste) wissen, inwieweit die Gemeinde bei den jeweiligen Varianten Verantwortung abgibt und dadurch den Einfluss auf den Bauverlauf verliert. „Bei der Gemeindehalle wurde im Verlauf noch einiges geändert“, gibt er zu bedenken. „Wir können nicht für vier Jahre etwas unterzeichnen, dann sind wir nicht mehr Herr des Verfahrens“, meint er. Schließlich gebe es auch die Variante, einen Architekten zu beauftragen und die Planungsdisziplinen einzeln ausschreiben. 

 

Interimslösung ist wichtig

Demgegenüber gab Bürgermeister Florian Schepp aber zu bedenken, dass es sich beim Kindergarten um einen Neubau handele, keine Generalsanierung wie bei der Gemeindehalle. Jeden Schritt einzeln zu vergeben, koste Zeit. Und der Generalplaner sage nicht, was es später kostet, denn er baut es ja nicht. Wichtig seien auch die Zuschüsse zu bekommen, was bei der Variante Planen und Bauen mit gewährleistet sei. 

Wichtig sei zudem, eine Interimslösung zu finden, damit der Betrieb während der Bauarbeiten weitergehen kann. Auch könne man steuern, dass lokale Unternehmen beteiligt sind. „Wir können die Vergabekriterien festlegen, das ist sympathisch“, findet der Schultes.

Für Katja Hanning-Fischer (Holzmadener Bürgerliste) bietet die Variante Planen und Bauen einen Zeitvorteil – die Planer stellen 14 Monate in Aussicht: „Ich sehe da jetzt eine Chance, endlich in die Umsetzung zu gelangen, ich bin seit fünf Jahren im Gemeinderat und solange ist es auch schon Thema“, sagt sie. Das sah die Mehrheit im Gremium auch so: Bei zwei Gegenstimmen​​ wurde der Vorschlag der Verwaltung für die Variante „Planen und Bauen“ angenommen.