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Kindertheater in Weilheim: „Auf der Wiese ist was los“

Musiktheater Mit Lust und sprühender Energie begeistert das Ehepaar Vladislava und Christof Altmann Jung und Alt für ihr Bühnenspiel in der ausverkauften Weilheimer Schlossscheuer. Von Sabine Ackermann

Die Welt um sich herum begreifen und verstehen lernen – darum ging es an diesem Samstag in der Weilheimer Schlossscheuer beim Kindertheater „Auf der Wiese ist was los“. Im Fokus des von der Stadtbücherei veranstalteten Nachmittags stand das tierische Gewusel in der „Altmann’schen Liederwiese“, auf der ganz viel Leben herrschte. „Ach du je, was ist denn das? Da wandert eine Maus durchs Gras“, stellt Vladi mit quiekendem Fiepen fest. „Kinder, könnt ihr das nachmachen?“ Natürlich. Fortan summt‘s und brummt’s und fleucht’s nicht nur auf der Bühne, auch davor wird wuselig in die Hände geklatscht.

Die Kinder sind voll dabei

Es ist einfach klasse, wie die Kinder mitmachen und mitsingen, Fragen beantworten und teils selbst stolz ihr Wissen weitergeben. „Aber wie ist es in der Nacht?“, möchte Vladi wissen, die mit ihrem Mann die Jungen und Mädchen sofort abholt. Sie singen Lieder mit schönen Melodien und Texten, die Christof Altmann auf dem Akkordeon, Banjo oder der Gitarre und Handpan begleitet. Immer wieder werden Tierstimmen hörbar, so traut sich Maulwurf Willi ans Tageslicht und bittet sein Publikum zum Tanz. Oder Kater Antonin, der von sich denkt, dass er ein guter Sänger wäre. Zur Freude der Kinder schafft er es zum Glück nicht, die an einem Margeriten-Schirm hängenden Schmetterlinge mit seinen spitzen Krallen aus der Luft zu fangen.

Immer wieder wurden die Kinder eingebunden, so agierten sie als drei witzige Frösche oder mit Kastagnetten, Rasseln und sonstigen Percussion-Instrumenten als ein homogener Grillenchor. „Ich bin ein Leckerschmecker“, verrät das Schaf, das wie alle anderen Tiere bei den kleinen wie großen Zuschauern prima ankommt und für ausgelassene Stimmung sorgt. Mit dieser kurzweiligen Veranstaltung haben die Büchereileiterin Kathrin Theilig und ihr Team ins Schwarze getroffen.

Lebensstationen der Eheleute Altmann

Christof Altmann: Der Schwabe studierte bereits im Kindesalter Zirkusprogramme und erste eigene Songs ein. Als Stadtjugendpfleger hat er in den 80er Jahren mit dem Komponieren und Texten von Kinderliedern begonnen und nebenberuflich im Puppentheater Bühnenprogramme für Kinder geschrieben. 1994 haben die Eheleute geheiratet. Im Jahr darauf schlug Christof Altmann als freiberuflicher Liedermacher, Schauspieler, Autor und Kabarettist einen neuen beruflichen Weg ein.

Vladislava Altmann: Die Tschechin war schon früh im Kinder- und Jugendchor tätig. In Prag machte sie ihre Ausbildung zur Sozialarbeiterin. Schwerpunkt: Theaterpädagogik mit Kindern. 1992 hat sie ihren Mann Christof Altmann kennengelernt. Bei ersten Tonaufnahmen auf Kassette verstand die Tschechin den Inhalt ihrer gesungenen Texte noch nicht – aber bereits 1995 war sie Co-Autorin bei Wilhelm Hauffs „Kalif Storch“. Seitdem war sie als Mitautorin, Bühnenbildnerin, Kostümschneiderin, Schauspielerin und leidenschaftliche Sängerin in zahlreichen Kinder- und Familientheaterproduktionen aktiv. ack