Rechtsanspruch
Kita-Plätze: Eltern klagen, aber nicht überall

Anders als in Weilheim, Lenningen und Dettingen klagen in Kirchheim immer wieder Eltern, weil sie keinen Kita-Platz bekommen.

Die Stadt Kirchheim schafft gerade laufend neue Kita-Plätze. Vielen Eltern geht das jedoch nicht schnell genug. Foto: Ralph Steckelbach

Kreis. In Weilheim, Dettingen und Lenningen hat es bisher keine Eltern gegeben, die auf juristischem Wege versuchen, sich einen Kita-Platz zu erstreiten. Auch aktuell lägen keine Klagen vor. Das teilt das Landratsamt Esslingen auf Anfrage mit. Seit 2013 hat jedes Kind in Deutschland ab dem ersten Geburtstag einen Rechtsanpruch auf einen Kita-Platz. Die Südwestpresse hatte kürzlich berichtet, dass die Zahl der Gerichtsverfahren deutlich angestiegen sei.

In Kirchheim kommt es immer wieder zu Klagen von Eltern, die keinen Kita-Platz für ihre Kinder finden. Bekanntlich stimmen Angebot und Nachfrage in der Teckstadt momentan nicht überein. Aktuell fehlen knapp 300 Plätze. „Im Kita-Jahr 2022/23 gab es in Kirchheim 29 Klagen auf einen Betreuungsplatz sowie fünf Forderungen auf Ausgleichszahlungen. Alle Verfahren konnten abgewendet werden, vor allem durch die temporäre Überbelegung von Gruppen“, so Stadt-Sprecherin Doreen Edel. Im Jahr 2023/24 habe es einige Androhungen, jedoch keine Klagen gegeben. Für das laufende Kita-Jahr 2024/25 liege derzeit eine Klage auf einen Kita-Platz vor. „Die vergleichsweise geringe Zahl an Klagen erklärt sich dadurch, dass für den Bereich An- und Abmeldungen Stellen aufgestockt wurden“, sagt Doreen Edel. Die Mitarbeitenden stünden in engem Austausch mit den Eltern, informierten frühzeitig über die Vergabesituation, meldeten sich schnell zurück, wenn Plätze durch Wegzüge frei werden, und gäben Hinweise zu geplanten Kita-Neubauten. „Diese Transparenz und der enge Kontakt schaffen Vertrauen und zeigen den Eltern, dass die Vergaberichtlinien konsequent eingehalten werden, sodass insbesondere Familien mit dringendem Bedarf vorrangig einen Platz erhalten“, so Doreen Edel.