Betreuung
Kita Seestraße in Holzmaden: Jetzt sind vier Gruppen möglich

Betreuung Vier statt drei: Der Gemeinderat will für den Kindergartenneubau mehr Platz schaffen als geplant – auch wenn die Prognosen keinen Bedarf anzeigen. Zudem sind weitere Entscheidungen gefallen. 

So sieht es aktuell in einer von zwei Gruppen in der Kita Seestraße aus. Das alte Gebäude wird sukzessive abgerissen.  Archivfoto: Markus Brändli

Das „Wie“ für die Vergabe der Generalplaner­leistungen ist bereits entschieden worden, nun geht es um das „Was“ des künftigen Kindergartenneubaus in der Holzmadener Seestraße. Konkret stehen einige Grundsatzentscheidungen für die weitere Vergabe der Planungsleistungen auf dem Programm.

Kommt die bisherige Einrichtung mit zwei Gruppen aus, schlägt die Gemeinde künftig einen dreigruppigen Ausbau vor, nicht mehr.
 

Bis 2040 ist kein deutlicher Zuwachs zu erwarten. Es stagniert eher.

Bürgermeister Florian Schepp über die Bevölkerungsentwicklung in Holzmaden 

Denn Erhebungen haben ergeben, dass in der Gemeinde „bis 2040 kein deutlicher Zuwachs zu erwarten ist“. Das Gegenteil sei der Fall: „Es stagniert eher, bei Kindern ist ein kleiner Rückgang zu verzeichnen“, erklärt Bürgermeister Florian Schepp. Unter anderem hat der zweite Naturkindergarten bereits für Entlastung gesorgt. 

Einige Gemeinderäte sehen das aber anders. Eine „Puffergruppe“ hätte Katja Hannig-Fischer (HBL) gerne, damit zumindest eine vierte Gruppe möglich wäre. „Die kann auch ohne Möbel bleiben“, betont sie. „Statistiken können in beide Richtungen übertroffen werden“, ergänzt Dr. Markus Ocker (HBL). Mika Carfora (FWV) modifiziert diesen Vorschlag dahingehend, dass lediglich der Platz für eine vierte Gruppe vorgehalten und mitgeplant wird. „Freihalten, aber noch keine Kosten erzeugen“, lautet seine Idee. Der stimmt auch Bürgermeister Schepp spontan zu. Denn Statistiken und Prognosen außer Acht zu lassen, hält er für keine gute Idee. 

„Die Schule haben wir auch größer gebaut als ursprünglich nötig. Jetzt brauchen wir den Platz dort. Ich glaube, dass auch die Räume in der Kita Seestraße nicht leer stehen werden“, sagt Isabel Wißt. Der Antrag von Katja Hannig-Fischer auf einen vierten Gruppenraum mit Zugang zu Mehrzweckraum und Erwachsenentoiletten findet dann aber schon eine Mehrheit im Gremium, sodass über den zweiten Antrag in modifizierter Form nicht mehr abgestimmt werden muss.

Auch Detailfragen wurden im Gemeinderat geklärt: etwa zur künftigen Wärmeversorgung oder zur Essensanlieferung. Erstere soll anfangs eigenständig sein, da die kommunale Wärmeplanung noch nicht abgeschlossen, also vorläufig noch kein Fernwärmeanschluss in der Seestraße vorhanden sein wird.

Auch die Essensfrage ist schnell abgehakt: Es wird kein „Cook and Chill“ geben, also die Variante, in der vorbereitetes Essen fertig gegart wird. Ein weiteres Thema ist die hinreichend große Außenfläche des künftigen Baugrundstücks. Während das Bestandsgebäude in zwei Abschnitten abgebrochen und neu gebaut wird, sind alternative Außenspielflächen notwendig, um den Betrieb aufrechterhalten zu können. „Die sind im Ort vorstellbar und als Option realistisch“, betont der Bürgermeister.

Die Punkte 2 bis 8 werden im Paket einstimmig beschlossen. Es ist ein Schritt mehr auf dem Weg zum neuen Kindergarten in der Seestraße.