Das Kind ist krank oder die Kita muss kurzfristig auf Notbetreuung umschwenken? Aufwendiges Telefonieren war gestern. Genauso Tür- und Angelgespräche, die sich um Organisatorisches drehen. Immer mehr Gemeinden richten Apps für Kitas oder die Schulkindbetreuung ein. Wie wichtig es ist, dass Eltern und Einrichtungen eng vernetzt sind, hat nicht zuletzt die Corona-Pandemie deutlich gemacht. Auch Lenningen setzt nun auf digitale Kommunikation. Ein Blick auf das Smartphone genügt und dort erscheinen künftig beispielsweise der Speiseplan, aktuelle Termine, Infos und Push-Nachrichten. Die Teilnahme etwa an Elternabenden, Wandertagen oder anderen Unternehmungen lässt sich direkt über die App bestätigen, und Einrichtungen können Bilder oder Videos von Veranstaltungen mit den Familien teilen.
350 Elternteile sind schon registriert
Schon jetzt ist eine Nutzung der App möglich. Mehr als 350 Lenninger Elternteile sind bereits registriert. Für die Verwaltung ist sie ein Baustein der Digitalisierung im Bildungsbereich. Die Resonanz wertet sie als Beleg dafür, dass die Erziehungsberechtigten nicht am klassischen Elternbrief hängen. Der eigentliche Start ist für Anfang September vorgesehen. Dann können alle Einrichtungen mit den Eltern über die Kommunikations-App, kurz KiKom, rasch Mitteilungen hin- und herschicken.
In einem nächsten Schritt soll es möglich sein, Kinder künftig auch via Smartphone oder Computer an- und abzumelden. Eine automatisierte Abrechnung der Elternbeiträge ist vom Kindergarten- beziehungsweise Schuljahr 2023/24 an geplant.
Andere Städte und Gemeinden sind ebenfalls dabei, in den Kitas auf digitale Kommunikation umzustellen. Owen etwa beschäftigt sich mit dem Thema, einen verbindlichen Starttermin gibt es jedoch noch nicht. Kirchheim startet laut Pressesprecher Robert Berndt am 1. September zunächst in vier Einrichtungen eine Probephase. Die „Kita-Info-App“ soll nicht nur den Austausch zwischen Eltern und Pädagogen vereinfachen, sondern auf beiden Seiten Zeit sparen. Robert Berndt nennt einen weiteren Vorteil: „Nachrichten und Infos können auch übersetzt versendet werden.“ Dadurch werde etwa Geflüchteten der Zugang zu den Kitas erleichtert. Nach einem dreimonatigen Probelauf soll die App auf Stolpersteine hin überprüft werden.
Dettingen hatte bereits im Oktober vergangenen Jahres in der Kindertagesstätte „Wirbelwind“ einen internen Test nur für Mitarbeiterinnen gestartet. Während der momentanen Übergangsphase wird in der Kommunikation mit den Eltern zweigleisig gefahren. Einladungen zum Beispiel werden sowohl per App als auch in Papierform verteilt. Von September an laufen dann sämtliche Informationen, Abmeldungen und Ähnliches ausschließlich über die App.
Weilheim wägt noch ab
In Weilheim wird schon seit einigen Jahren eine digitale Plattform zur Vormerkung von Kita-Plätzen und zur Kommunikation mit den Eltern genutzt. „Das war während der Lockdowns von unschätzbarem Wert“, sagt die Leiterin des Sachgebiets Schulen und Kindergärten, Ulrike Schmid. „So konnten wir die Eltern unmittelbar per Mail über die aktuelle Situation informieren.“ Ergänzt werden soll das Tool nun ebenfalls um eine niederschwellige App. Weil der Markt der Kita-Apps sich derzeit rasch verändere, habe der Kindergartenausschuss jedoch beschlossen, den Kauf und die Einführung auch hinsichtlich der Kosten und des Datenschutzes gut abzuwägen.