Ein tragischer Flugunfall hat sich am Samstagvormittag, 29. März, in der Nähe von Weilheim ereignet. Wie die Polizei mitteilt, ist ein einmotoriges Leichtflugzeug vom Typ CT aus bislang ungeklärter Ursache abgestürzt. Der 78-jährige Pilot, der laut Polizei aus dem Main-Tauber-Kreis stammte, kam dabei ums Leben.
Nach bisherigen Erkenntnissen war der Mann am Vormittag im Raum Künzelsau gestartet und auf dem Weg nach Hayingen im Landkreis Reutlingen, als im Bereich von Weilheim der Kontakt zur Maschine abbrach. Nur wenig später, gegen 10.45 Uhr, gingen bei den Einsatzleitstellen von Feuerwehr und Polizei Hinweise ein, dass offenbar ein Kleinflugzeug in der Nähe von Weilheim/Neidlingen abgestürzt sein soll.
Großflächige Suche in unwegsamen Gelände
Es wurden sofort umfangreiche Suchmaßnahmen mit zahlreichen Kräften von Feuerwehr, Polizei, Bergwacht, Rettungsdienst und einem Polizeihubschrauber eingeleitet. Die Einsatzkräfte fanden das verunglückte Flugzeug schließlich im bewaldeten und unwegsamen Gelände. Für den 78 Jahre alten Piloten kam jede Hilfe zu spät. Die Kriminalpolizeidirektion Esslingen hat noch vor Ort mit Unterstützung von Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen die Ermittlungen aufgenommen.
Der Absturzort befindet sich laut Tobias Magenau, Leiter der Bergwacht Stuttgart und an diesem Wochenende der Bergwacht-Einsatzleiter für den ganzen Landkreis Esslingen, am Albtrauf „etwa zwischen der ehemaligen Burg Windeck bei Neidlingen und der Weilheimer Skihütte“ in einem steilen Waldgelände. Allein von den Bergwachten Stuttgart, Esslingen und dem Lenninger Tal waren insgesamt 23 Einsatzkräfte ab kurz nach elf Uhr am Samstagvormittag vor Ort. „Es war zunächst nicht bekannt, wie viele Personen im Flugzeug saßen. Da braucht es dann für die Suche im Waldgelände Manpower, weshalb so viele Einsatzkräfte vorsorglich alarmiert wurden“, erklärt Tobias Magenau. Erst vor Ort habe sich dann herausgestellt, dass sich nur der Pilot im Leichtflugzeug vom Typ CT befunden hatte. Der Rettungsdienst habe diesen vor Ort noch reanimiert, berichtet Magenau, leider kam jedoch jede Hilfe zu spät.
Brennende Bäume und Flugzeugtrümmer
Um überhaupt zur Unfallstelle im abschüssigen, aber laut Magenau gut einsehbaren Gelände zu gelangen, wurde ein sogenanntes Seilgeländer für die Einsatzkräfte installiert. „Wir haben teils brennende Bäume und brennende, verstreute Flugzeugtrümmer vorgefunden. Die Kriminalpolizei Esslingen und Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen haben die Ermittlungen zur Absturzursache aufgenommen“, erklärt der Einsatzleiter der Bergwacht. Über etwa 60 Meter musste der Leichnam letztlich mithilfe der Gebirgstrage und einem Seilzug nach oben zum Albtrauf befördert werden, schildert Tobias Magenau den schwierigen Einsatz.
Untersucht werde nun etwa, ob ein technischer Fehler, menschliches Versagen oder andere Gründe wie ein medizinischer Notfall oder auch die Wetterverhältnisse zum Absturz des Leichtflugzeugs geführt haben. „Das muss von den Spezialisten ausgewertet werden. Das wird voraussichtlich noch eine Weile dauern“, sagt Polizeisprecher Matthias Rilling vom Polizeipräsidium Reutlingen.
Für Tobias Magenau war es ein Einsatz, der auch für den erfahrenen Retter der Bergwacht nicht alltäglich ist. Erst am späten Nachmittag war er für ihn und sein Team beendet. „Einen Flugzeugabsturz hatte ich glücklicherweise bisher nie, das kommt grundsätzlich eher selten vor. Am Reußenstein gab es mal einen ähnlichen Vorfall“, so Tobias Magenau. 2010 war dort ein Motorsegler abgestürzt, beide Insassen kamen ums Leben. Häufiger werde die Bergwacht dagegen zu Unfällen von Gleitschirmfliegern gerufen, ergänzt Magenau.