Dass Barbara Born die Bürgermeisterwahl in Ohmden gewinnt, war zu erwarten gewesen. Denn viele Faktoren haben von Anfang an für die 49-Jährige gesprochen: Sie hat eine klassische Verwaltungsausbildung absolviert, bringt jahrzehntelange Berufserfahrung mit und ist überdies mit einem Schultes liiert. Sie weiß also, was der Job mit sich bringt. Ihre Ankündigung, sie könne sich gut vorstellen, in absehbarer Zeit nach Ohmden zu ziehen, hat dann bei vielen Wählern wohl noch letzte Zweifel ausgeräumt.
Ebenso klar war auch gewesen, dass Michael Frank lediglich auf der Außenseiterposition ins Rennen geht. Denn nur in den wenigsten Fällen setzen sich die Bewerber aus dem Ort durch - ganz besonders dann nicht, wenn es ihnen an Verwaltungserfahrung fehlt.
Aus der Wahl kann der 50-Jährige Ohmdener, der seit dreieinhalb Jahren im örtlichen Gemeinderat sitzt, dennoch erhobenen Hauptes herausgehen. Mit gut 19 Prozent der abgegebenen Stimmen hat er ein respektables Ergebnis erzielt. Und noch wichtiger: Mit seiner Kandidatur hat er überhaupt erst dafür gesorgt, dass die Ohmdener eine echte Wahl hatten.
Entschieden haben sich die Bürger aber ganz klar für die Fachfrau. Daran haben sie sicher gut getan. Denn es gilt die Regel: Je kleiner die Gemeinde, desto mehr Aufgaben fallen in den Zuständigkeitsbereich des Gemeindeoberhaupts - und desto wichtiger ist es auch, dass sich der Bürgermeister oder eben die Bürgermeisterin in Verwaltungsdingen gut auskennt.
Wenn Barbara Born nun noch ihr Wahlversprechen einlöst, stets ein offenes Ohr für die Bürger zu haben und die Menschen intensiv an der Gestaltung des Dorfs zu beteiligen, können die Ohmdener mit Zuversicht in die Zukunft blicken.
Von Bianca Lütz-Holoch