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Kompostwerk: Ursache für Brand steht fest

Biomüll Ein Kurzschluss in der Hauptstromleitung hat zu dem Feuer geführt. Alternative Entsorgung ist organisiert. Grünschnitt kann weiterhin angeliefert werden.

Kirchheim. Nach dem Brand im Kompostwerk des Landkreises Esslingen in Kirchheim in der vergangenen Woche stellt sich das Ausmaß des Schadens nach und nach heraus. Landrat Heinz Eininger und Michael Potthast, der Geschäftsführer des Abfallwirtschaftsbetriebs des Landkreises, informierten darüber auch im zuständigen Betriebsausschuss des Kreistags. „Die Ursache war ein Kurzschluss in der Hauptstromleitung“, so Potthast. Der entstandene Brand habe das Förderband vollständig zerstört, auch die Steuerungstechnik und die gesamte Stromversorgung seien nicht mehr betriebsbereit.

Der Landrat hob den Einsatz der knapp 100 Feuerwehrleute ebenso wie die Nachbarschaftshilfe verschiedener Beteiligter hervor: „Es war eine Materialschlacht, da sind viele zusammengestanden, auch unser Partner des Landkreises Böblingen bei der Biomüllverwertung hat geholfen“, so Eininger. Der brennende beziehungsweise glimmende Kompost musste aus der Halle verbracht und entsorgt werden.

Laut Geschäftsführer Potthast lasse sich der Schaden noch nicht beziffern. Er geht jedoch davon aus, dass der Betrieb bei der Behandlung des Bioabfalls aus der braunen Tonne mindestens für die nächsten zwei Monate stillsteht. „Wir müssen nun den Umfang der notwendigen Reparaturen feststellen lassen und die Arbeiten dazu ausschreiben“, so Eininger.

Bioabfall wird weiter abgeholt

Potthast betont jedoch: „Für unsere Kunden ändert sich nichts, der Biomüll wird weiter abgeholt.“ Man habe mit anderen Entsorgern Vereinbarungen getroffen, teils müsse der Bioabfall jedoch bis nach Sinsheim oder Calw transportiert werden.

Von Vorteil sei, dass durch die Jahreszeit bedingt momentan weniger Bioabfall anfalle. Es seien aber immer noch zwischen 140 und 150 Tonnen am Tag, die umgeschlagen werden müssten, so Potthast. Der Grünschnitt kann weiterhin angeliefert werden, versichert der Geschäftsführer, da das Material in gesonderten Rottehallen kompostiert werde.

Glück im Unglück ist, dass die Fotovoltaikanlage auf dem Dach der Halle des Werks vom Brand nicht in Mitleidenschaft gezogen worden sei. Den Einsatzkräften der Feuerwehr war es gelungen, ein Übergreifen auf die Hallenkonstruktion zu verhindern.

Potthast geht dennoch von einem hohen Schaden aus. Die Versicherung werde zwar wohl einspringen. Allerdings kommen wegen der alternativen Entsorgungswege noch Zusatzkosten auf den Abfallwirtschaftsbetrieb zu. Uwe Gottwald