Zwischen Neckar und Alb
Kontrolle ergibt: Kaum 3G-Verstöße im Nahverkehr

ÖPNV Am Nürtinger Busbahnhof wurde die Einhaltung der Corona-Bestimmungen überprüft.

Nürtingen. Bus und Bahn darf nur noch nutzen, wer geimpft oder genesen ist oder einen negativen Corona-Test vorweisen kann. Seit dem 28. Januar gilt zudem eine FFP2-Maskenpflicht im Nahverkehr. Die Verkehrsunternehmen überprüfen die Vorgaben regelmäßig. Stichprobenartig fragen die Kontrolleure die Gäste nicht nur nach den Fahrscheinen, sondern auch nach ihrem 3G-Nachweis. An großen Knotenpunkten der Region kontrolliert der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) zudem gemeinsam mit den städtischen Ordnungskräften die Busse wie am Fließband, so auch am Nürtinger Busbahnhof.

Zwei Stunden lang wurden Impfnachweise gescannt und auf die Maskenpflicht hingewiesen. Gut 80 Fahrzeuge und mehrere Hundert Fahrgäste nahmen sich die fleißigen Kontrolleure vor. Große Auffälligkeiten gab es dabei keine. „Die Fahrgäste haben sich an die Auflagen gewöhnt“, berichtet Jochen Biesinger, Leiter des Vergabeteams beim VVS: „Nur etwa zwei Prozent derer, die wir seit Beginn der 3G-Regel im ÖPNV kontrolliert haben, waren ohne Nachweis unterwegs.“

Biesinger empfindet die Kontrollen als wichtig: Auch wenn sich im ÖPNV nicht mehr Menschen anstecken als andernorts, sind die Kontrollen und Vorschriften wichtig, sagt Biesinger. „Zur Arbeit muss man, ob Pandemie herrscht oder nicht. Und dass die Leute dort gesund hinkommen, müssen wir sicherstellen.“

Doch nicht jeder begrüßt die Schwerpunktkontrollen. Vereinzelt beschweren sich Gäste am Mittwoch. „Ich habe überhaupt keine Zeit, ich muss schnell zur Bahn“, sagt eine junge Frau, als sie beim Aussteigen aus einem Bus kontrolliert wird. Sichtbar verärgert zückt sie ihr Handy dennoch und lässt ihren Impfausweis scannen.

Auf der anderen Straßenseite schüttelt ein Busfahrer den Kopf und schlägt sich die Hände vors Gesicht, als sein Wagen an die Seite gewunken wird. Hinter ihm stauen sich bereits zwei Fahrzeuge. „Der hat Angst, dass er seinen Plan nicht einhalten kann“, kommentiert ein Beamter der Polizei die Szene. Biesinger entwarnt: „Die Verspätungen durch so eine großangelegte Kontrollaktion sind auch während der Stoßzeiten minimal“. Johannes Aigner