Weilheim · Lenningen · Umland
Krowo zieht von Owen nach Zell: Mehr Platz für „Schreinerei-Luft“

Wirtschaft Die 2015 in Owen gegründete Schreinerei Krowo hat ihren Sitz nach Zell verlegt. Mit der erheblichen ­Vergrößerung der Betriebsfläche ist auch eine Modernisierung und Digitalisierung verbunden. Von Axel Raisch

Von der Burg zum Berg“, so nennen die Firmengründer Alexander Kromer und Michael Wolf ihr Umzugsprojekt, das bald komplett abgeschlossen sein wird. Dass der Standort am Fuße der Teck und damit auch der Landkreis Esslingen im Herbst verlassen wurde, hat mit der Raumfrage zu tun. In Zell unter Aichelberg fand die Schreinerei auf 3100 Quadratmetern rund sechsmal so viel Platz zur Herstellung ihrer Schreinerarbeiten, in die jeweils der Firmenname dezent eingraviert ist.

 

Jedes Jahr bilden wir aus und begleiten junge Menschen auf dem Weg in den Beruf.
Alexander Kromer

 

Das Highlight des Neubaus wird ein großflächiger Showroom mit einer Küche werden, dessen Fertigstellung für den Sommer ge­plant ist. In dem „voll digitalisierten Komplex“ im Landkreis Göppingen werde nicht nur eine auf neue Maschinen ausgelegte Werkstattfläche mit modernen Büros vereint, berichten Kromer und Wolf. Für die Projekt-Realisierungen aus einer Hand hat die Schreinerei auch einen Parkettleger und einen Raumausstatter sowie einen Partner für Smart-Home-Anwendungen mit im Gebäude. „Krowo betreut das komplette Vorhaben und fertigt alles vor Ort“, betonen die Geschäftsführer.

Zum Handwerkerstamm der Schreinerei gehören auch andere Gewerke wie Maler, Elektriker und ein Sanitärinstallateur. Der Nachhaltigkeitsgedanke der Firmenphilosophie, nämlich ausschließlich Maßanfertigungen mit hoher Langlebigkeit anstatt Massenprodukte zu entwickeln, findet auch im neuen Gebäude seinen Ausdruck. Besonders stolz sind die beiden Geschäftsführer auf die Installation einer PV-Anlage, die zusammen mit einem Wärmepumpensystem für ein nachhaltiges und unabhängiges Heizkonzept am neuen Standort sorge. So sei die Schreinerei fast autark und könne im Sommer neben den Büroräumen sogar die große Produktionshalle klimatisieren. „Ein verantwortungsvoller Produktionsprozess, der Einsatz ökologisch vertretbarer Materialien und faire Arbeitsbedingungen sind uns wichtig“, betonen die beiden Schreinermeister.

Nicht nur aus Gründen des Ressourcenerhaltes und nachhaltigen Konsums bekennt sich Krowo zur Region sowie zum Standort Deutschland. Deshalb setzen Kromer und Wolf beim Maschinenpark ebenfalls auf „Made in Germany“ – und das zu 100 Prozent. Entsprechend gut kämen die Krowo-Produkte bei den Kunden an. In den acht Jahren seit Firmengründung sei der Zwei-Mann-Betrieb daher rasant angewachsen. Heute beschäftigt die Schreinerei 20 Mitarbeiter, darunter sechs Auszubildende, drei weitere Azubis sollen im neuen Ausbildungsjahr hinzukommen.

Die Weitergabe der Schreinereikunst an nachfolgende Generationen ist den beiden Firmeninhabern ein wichtiges Anliegen. Gerade auch angesichts zahlreicher in ihrem Betrieb vorhandener Weiterentwicklungsmöglichkeiten werben sie für den Handwerksberuf: „Jedes Jahr bilden wir aus und begleiten die jungen Menschen auf dem Weg in ihren Beruf.“

Auch nach der Ausbildung biete die Krowo-Schreinerei den jungen Schreinergesellen Weiterbildungsmöglichkeiten. Wer sich in Richtung Planung und Konzeption orientieren möchte, könne nach einer Weiterbildung zum Meister beziehungsweise Holztechniker oder Gestalter als Projektleiter im Krowo-Team mitwirken. Für Schüler und Studenten bietet Krowo Praktika an. „Dabei können sie etwas Schreinerei-Luft schnuppern und die Leidenschaft kennenlernen, die wir zu unserem Beruf gemacht haben und bis heute leben“, so Alexander Kromer und Michael Wolf.

 

Info Beim „Zeller Frühling“ am 14. Mai werden die neuen Räume für potenzielle neue Mitarbeiter geöffnet sein. Die Schreinerei sucht Personal.