Ausflugstipp
Kugelbahnen, Wasser und Lernstationen

Der Walderlebnispfad in Urbach bei Schorndorf bietet mit Kletterwald­elementen, einem Märchenbuch und ­Mitmachstationen zum Thema Waldtiere viel Spaß im Freien für Groß und Klein.

Diese Waldkugelbahn spielt eine Melodie.

Als im Juli dieses Jahres der neue Walderlebnispfad in Wendlingen eröffnet wurde, waren viele Kugelbahn- und Erlebnispfadfans restlos begeistert. Wer zu diesem Personenkreis zählt, ist sicherlich dankbar für einen Tipp, wo es so etwas Schönes ebenfalls gibt.

Ein wirklich sehr ähnlicher Pfad, ebenfalls von der Firma Arbor Konzepte aus Schwäbisch Gmünd geplant, befindet sich in Urbach bei Schorndorf im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald. Der 2019 im Rahmen der Rems­tal-Gartenschau erbaute Pfad wirkt zwar nicht mehr ganz neu, das Holz ist ergraut und teilweise von Flechten und Moos bewachsen. Doch sind alle Stationen noch voll funktionsfähig. Die Kugelbahnen in Urbach sind sogar umfangreicher und aufwändiger gestaltet als diejenigen in Wendlingen, wenn auch etwas weniger zahlreich. Die Bahnen mit Klang­ele­men­ten sind ganz besonders reizvoll.

 

Achtung, gleich kommt mein Schuh angetrieben!

Julia, 6 Jahre, hat ihre Clogs im ­Bärenbach zu Booten umfunktioniert.

 

Der Verlauf des Weges gleicht einer liegenden Acht. Am Kreuzungspunkt muss man sich eventuell an der am Tourenstart abfotografierten Karte orientieren, um nicht versehentlich zu früh zum Startpunkt zurückzukehren oder die zweite Hälfte in umgekehrter Richtung zu gehen, was aufgrund der Laufrichtung der Kugelbahnen ungeschickt wäre. An allen Wegkreuzungen weisen Schilder oder in den Farben bestimmter Vogelarten bemalte Astgabeln den Weg, deren Schnabel in die richtige Richtung zeigt.

Planschen im Bärenbach mit Blick auf die „Biberburg“.

Kugelautomaten stehen direkt am Start des Rundweges, aber auch an vielen Stellen im weiteren Wegverlauf. Benötigt wird eine 50-Cent-Münze, gegen die der Automat eine bunte Kugel mit aufgedrucktem „Urbach-Ur-Bär“ ausspuckt.

Mit den Kugelbahnen im Wechsel wird viel Wissen über Waldtiere vermittelt. An Quizboxen gibt es interessante Fragen mit zwei Antworten zur Auswahl. Die Kugel muss an der richtigen Antwort ins Loch gesteckt werden, um bei „Genau richtig“ wieder herauszukullern.

Ein Element, das in Wendlingen gänzlich fehlt, ist das Wasser. Mehrere Brückchen und Stege führen über Nebenbächlein, und am Bärenbach befinden sich zwei Stellen, die zum Planschen und Spielen im Wasser wie geschaffen sind. An der Sta­tion 6, „Biber“, werden die Kinder auf einer Tafel dazu aufgefordert, sich einem Biber gleich im Bauen eines Staudammes zu versuchen. Die Mitnahme von Wechselkleidung oder Badesachen und wassertauglichen Schuhen ist daher ratsam.

Die drehbaren Keile sollen zur Libelle zusammengefügt werden.

Wer nach dieser Station dem Schlängelpfad folgt, muss aufpassen, dass er nicht versehentlich zur in Sichtweite befindlichen Station 8 abkürzt. Denn so würde man die Station 7, „Waldbach“, verpassen. Hier gibt es gleich wieder eine Planschstelle sowie ein senkrechtes Puzzle mit drehbaren Puzzleteilen zum Thema gewässerbegleitender Lebewesen.

Der Bärenbach ist der tiefste Punkt des Erlebnispfades, der Rückweg geht wieder bergauf. Auf der ers­ten Hälfte des Rückweges liegt an acht Stationen je ein Kapitel eines Märchens über den Bär vom Bärenbach zum ­Lesen auf. Am achten Kapitel können die Kinder in eine künstlich ange­leg­te Bärenhöhle kriechen und sich überraschen lassen, wer darin wohnt.

Durch seinen sich überkreuzenden Streckenverlauf kommt man zwischen den Stationen 8 und 9 wieder an Station 3 vorbei, einer Kugelquizbox und lebensgroßen Tieren von Margarete Ostheimer.

Es folgt der „Eichhörnchenspielplatz“, ein kleiner Kletterwald mit verschiedenen Elementen zum Balancieren und Hangeln. Alles befindet sich dicht über dem Boden, so besteht auch ohne Sicherungsmaßnahmen keine ­Absturzgefahr. Überlebensgroße Eichhörnchen und ein Uhu von Ostheimer bereichern die Szene.

Die letzte Station ist ein niedriger Hochsitz zur Tier­beobach­tung, dann kommt noch ein weiterer Schlängelpfad, bevor der Start des Rundweges wieder erreicht ist.

Der 2,2 Kilometer lange Pfad mit 80 Höhenmetern ist nicht überall mit dem Kinderwagen befahrbar, doch gibt es in diesen Bereichen be­fes­tig­te Ausweichstrecken, die für großrädrige Kinderwagen geeignet sind.

Nur 100 Meter entfernt vom Ende des Rundwegs befindet sich ein sehr schöner Waldspielplatz mit Röhrenrutsche, Seilbahn, Kletterhäuschen und einer Grillstelle.

Der „Waldparkplatz Hagsteige“ am Start der Tour ist an den Wochenenden bei schöner Wetterlage oft schon ab morgens um 9 Uhr belegt. In diesem Fall wird eine Schranke am Parkplatz des Urbacher Freibades geschlossen, was einen zusätzlichen Fußweg von einem Kilometer zur Folge hat. Einen weiteren Parkplatz gibt es am Bärenbach, 250 Meter südlich der Station 6. Wir empfehlen den Besuch des Wald­erleb­nis­pfa­des unter der Woche.

 

Infos zu Anfahrt und Parkmöglichkeiten oder zur Anreise per ÖPNV gibt es unter www.urbach.de/start/Freizeit/Wald-Erlebnis-Lehrpfad+Baerenbach.html