Bildung
Kurze Wege für Kinder bleiben

Hochwanger Schüler können weiterhin in die Nachbarschaftsgrundschule nach Erkenbrechtsweiler gehen.

Hochwanger Schüler können weiterhin in die Nachbarschaftsgrundschule nach Erkenbrechtsweiler gehen. Foto: pr

Lenningen. Einer weiterhin guten Nachbarschaft zwischen Lenningen – speziell Hochwang – und Erkenbrechtsweiler steht nichts mehr im Weg. „Das ist ein guter Kompromiss, ein gutes Zeichen und ein gutes Signal. Hier geht es um mehr als nur eine Grundschule – das ist gelebte Gemeinschaft, sei es in Vereinen oder anderen Gruppen“, erklärte Lenningens Bürgermeister Michael Schlecht.

Grund für die leichten Dissonanzen war die fragliche Kostenbeteiligung Lenningens an den Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen an der Grundschule in Erkenbrechtsweiler. In nicht-öffentlicher Sitzung hat das Lenninger Gremium beschlossen, 35 Prozent der Kosten zu tragen, die nicht durch die Förderung gedeckt werden. Somit können Schüler aus Hochwang wie bisher in die Grundschule im Nachbarort auf der Alb gehen und müssen nicht die deutlich längere Fahrt ins Tal auf sich nehmen.

Der Gemeinderat in Erkenbrechtsweiler hat im Juli beschlossen, die öffentlich-rechtliche Vereinbarung zwischen Lenningen und Erkenbrechtsweiler über die Errichtung einer gemeinsamen Grundschule aus dem Jahr 1989 zu kündigen. Aus Sicht der Albgemeinde konnte trotz intensiver Gespräche mit Lenningen seit November 2023 keine adäquate Kos­tenbeteiligung zur Erweiterung erreicht werden. Die ist wegen des Ganztagesanspruch zum Schuljahr 2026/2027 notwendig geworden. 

Gutes Miteinander

Wegen dieser Kündigung kam es beim Staatlichen Schulamt in Nürtingen zu einem Gespräch. Das Ziel: die Nachbarschaftsschule Erkenbrechtsweiler-Hochwang gemeinsam fortzuführen. Dabei bot Michael Schlecht an, dass Lenningen sich mit 35 Prozent an den Baukosten nach Abzug des Zuschusses beteiligt – wenn der Gemeinderat, wie nun geschehen, seinem Vorschlag zustimmt. Ursprünglich forderte Erkenbrechtsweiler eine Kostenbeteiligung von 50 Prozent, aber im Sinne der Schüler, des bisherigen guten Miteinanders und der sozialen Verflechtungen ging die Albgemeinde auf diesen Vorschlag ein, muss dafür aber um etwa 150.000 Euro tiefer ins Gemeindesäckel greifen. Die Gesamtkosten belaufen sich laut einer Kalkulation von 2023 auf 2,03 Millionen Euro, Baukostensteigerungen sind zu erwarten. Da die Förderbescheide noch fehlen, können bislang keine konkreten Kosten genannt werden.

Formal hat Erkenbrechtsweiler nach dem entsprechenden Beschluss des Gemeinderats die Kündigung zurückgenommen und eine neue Vereinbarung in Auftrag gegeben. Dieses Vorgehen ist notwendig, damit die Schüler aus Hochwang im kommenden Schuljahr wie gewohnt aufgenommen werden können.