Bildung
„Längere Ausfälle wären fatal“

Das neue Schuljahr beinhaltet an der Bissinger Grundschule personelle und fachliche Herausforderungen. Das Team gab der Verwaltung und dem Gemeinderat jetzt einen Einblick zum aktuellen Status Quo.

In den neu und bedarfsgerecht gestalteten Klassenzimmern der Bissinger Grundschule lerne man richtig gerne, berichtete Schulleiterin Stephanie Scheufele dem Gemeinderat. Foto: pr

Schulleiterin Stephanie Scheufele, Schulsozialarbeiterin Katharina Lude-Gärtner und Sina Stiefelmeyer, die Verantwortliche für die Betreuungsangebote, waren in die Sitzung des Gemeinderats gekommen, um über den Status Quo zu berichten. Aktuell ist die Bissinger Grundschule mit 141 Schülerinnen und Schülern zweizügig.

Kein personeller Puffer vorhanden

Den Auftakt machte Stephanie Scheufele, die unter anderem über die aktuelle Personalsituation an der Schule sprach. Zwölf Lehrkräfte sind es aktuell, darunter auch eine Lehramtsanwärterin und Pfarrer Markus Frank. „Wir haben drei Vollzeit-, ansonsten Teilzeitkräfte“, berichtete Scheufele. Ergänzt werde das Kollegium dieses Schuljahr durch eine FSJlerin und eine Schulbegleitung für ein Grundschulkind. Die Personalsituation beziehungsweise die der Grundschule zugeteilte Stundenzahl beschrieb die Schulleiterin als eine große Herausforderung: „Würde jemand länger ausfallen, dann wäre das fatal“, wurde Scheufele deutlich. Im Soll seien allein die reinen Unterrichtsstunden, allerdings ohne jeglichen Puffer. 

„Sehr unglücklich“ sei die Tatsache, dass im Schuljahr 2025/26 sechs Stunden Sprachförderung gestrichen wurden: „Je kleiner man wird, umso weniger Stunden bekommt man.“ Dabei sei der Bedarf definitiv vorhanden, betonte Stephanie Scheufele. „Ich habe die Hoffnung aber ein bisschen aufgegeben, dass wir im nächsten Schuljahr wieder Stunden dafür bekommen. Da sind jetzt seitens des Landes erstmal die Brennpunktschulen dran, auch wenn ein Sprachförderungsangebot für unsere Kinder genauso wichtig wäre. Ich habe schon einen gewissen Frust, was das Thema angeht.“ 

Im kommenden Schuljahr werde es keine Stelle für eine angehende Lehrkraft mehr geben, „sonst müsste dafür vom Stammpersonal jemand gehen“, so die Schulleiterin. Auch jetzt müsse gegebenenfalls mal die erste oder sechste Stunde oder der Nachmittagsunterricht ausfallen, damit der Kernunterricht stattfinden könne. „Wenn die Teilzeitkräfte noch die ein oder andere Stunde dazunehmen, ist das günstiger als die sogenannten 70-Stunden-Kräfte – also Lehrkräfte mit Lehrbefähigung, beispielsweise Pensionärinnen und Pensionäre oder Lehrkräfte in Elternzeit“, erklärte Scheufele. 

Bedarfsgerechte Sanierung erfolgreich abgeschlossen

Ausschließlich Positives konnte die Schulleiterin dagegen über die Ergebnisse der erfolgten Renovierungsarbeiten in der Grundschule berichten. Man freue sich sehr über den bedarfsgerechten Umbau der Räume. In bewährter Weise fortführen und noch weiter ausbauen wolle man die Kooperationen mit den örtlichen Vereinen. Zudem stünden aktuelle Pflichtthemen wie die Ausarbeitung eines Kinderschutzkonzepts in Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeit auf dem Programm. Katharina Lude-Gärtner berichtete von ihrem Einsatzspektrum, bei dem die Beziehungsarbeit „das A und O ist.“ Grundsätzlich werde an der Schule ein großer Fokus auf das soziale Miteinander gelegt, Themen wie etwa die Wertevermittlung, aber auch die Mobbingintervention gehören zum Schulalltag. Zudem gebe es regelmäßig Schulversammlungen zur Demokratiebildung. Nicht nur für die Schülerschaft, auch für die Lehrkräfte und Eltern ist die Schulsozialarbeiterin Ansprechpartnerin und bei Bedarf Beraterin, unter anderem was die Weitervermittlung zu Fachdiensten angeht. 

Was das Thema Ganztagsschule angehe – der Rechtsanspruch wird ab dem Schuljahr 2026/2027 stufenweise, beginnend mit der Klassenstufe 1, umgesetzt – so würde in Bissingen zunächst die bestehende Schulkindbetreuung an zwei Tagen bis 15 Uhr ausgebaut, erklärte Bürgermeister Jens Fritz: „Man muss weiterhin schauen, wie sich das Ganze entwickelt, auch vom Bedarf her.“ Derzeit gibt es an der Bissinger Grundschule die Möglichkeit, an bis zu fünf Tagen in der Woche die Kernzeitbetreuung vor dem Unterricht ab 7 Uhr und nach dem Unterricht bis 13 Uhr zu buchen. Zusätzlich können an drei Tagen ein Mittagessen und die Nachmittagsbetreuung bis 17 Uhr gebucht werden. Als zusätzlichen Betreuungsbaustein gibt es in allen Ferien, außer den Weihnachtsferien und in der Schließzeit der Sommerferien (drei Wochen) eine Ferienbetreuung. Der maximale Betreuungsumfang (inklusive Schulzeit) beträgt damit 42 Wochenstunden. Die Nachfrage sei hoch, berichtete Sina Stiefelmeyer, „dieses Schuljahr haben wir täglich rund fünf bis zehn Kinder mehr in der Betreuung als das Jahr zuvor. Insgesamt 96 von 141 Kindern sind aktuell in der Betreuung angemeldet.“ Entsprechend benötigt würden dringend zusätzliche Mitarbeitende. Ein weiterer Wunsch sei die Gestaltung des Außenbereichs, etwa mit Spielgeräten und einer teilweisen Beschattung, da dieser stark genutzt werde.