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Larún in der Bastion: Wenn Du fällst, steh auf und mach weiter

Stimmung Die Irish Folk-Band Larún begeisterte das Bastionspublikum. Das Konzert wurde durch das perfekte Zusammenspiel von Beleuchtung und Tontechnik vervollkommnet. Von Anja Schulenburg

Wenn dein Stern am bewölkten Himmel mal nicht zu sehen ist, mach weiter, denn Du wirst deinen Weg zum strahlenden Sonnenaufgang finden“. Mit Songs wie Keep Hauling brannte die Band Larún vor ausverkauftem Gewölbekeller ein wahres Feuerwerk an keltisch-irischen Klängen und Rhythmen ab.

„Das könnte eng werden“, dachte sich manch einer beim Blick auf die vollgestellte Bastionsbühne. Doch die sechs Musiker von Larún belehrten das Publikum eines Besseren: „Das ist so schön kuschelig hier, also lasst uns endlich anfangen,“ und schnell wurde zwischen zahlreichen Mikros, Kabeln, Stühlen und Instrumentenkoffern klar, dass diese sechs Musiker, jeder eine Koryphäe an seinem Instrument, überall spielen könnten:

Egal ob Tin Whistle-Spieler und Komponist Stefan Decker mit virtuosem Flötenspiel oder Catherine Kuhlmann, die mit glasklarer Stimme zu Songs wie Tom Baine`s Bones und gefühlvollen Pianoklängen beeindruckte – sie alle verloren sich im faszinierenden Spiel ihrer Instrumente und bildeten gleichzeitig eine musikalische Einheit auf höchstem Niveau.

„Wenn Du hinfällst, steh auf und mach weiter, es gibt immer eine Lösung,“ lächelte Cat ins Publikum, denn jeder Song kam mit einer kleinen, charmanten Geschichte daher.

Ergänzt wurde das Konzert durch ein wunderbares Zusammenspiel von Beleuchtung und Tontechnik. So erstrahlte die Bühne zu The Last Polarbear beispielsweise in arktischem Licht, ergänzt durch gespenstisch hallende Töne. Das Publikum verschmolz im Blaulicht mit der Bühne und wiegte sich zu sanften Geigenklängen von Lucia Wagner.

Dann wiederum folgten heiße Rhythmen vom fränkischen Bodhrán-Spieler Markus Pede, der mit einem furiosen Solo begeisterte, abgelöst durch fast meditative Gitarrenklänge von Cornelius Bode, die das Bastionspublikum weiter in den Bann keltischer Mystik zogen. Zwischenrufe der Musiker animierten das Publikum zum Mitklatschen. Auch die Zuschauer waren gefordert. „Mitsingen ist gesund, sie bekommen eine Bestätigung, die können sie sogar bei der Krankenkasse einreichen,“ schmunzelte Stefan.

Mit frechen Sprüchen, fröhlichen Gesichtern und einer gute Portion Humor, sorgten die Künstler zusätzlich für positive Stimmung im Raum. Selbst die Traurigkeit von Alex Froitzheims Solo Drowning of the Silver Brothers auf dem irischen Dudelsack, bei dem man ein Aufheulen förmlich spüren konnte, fand durch das Frotzeln der anderen keinen Platz. Sehr zur Belustigung der Zuschauer wurde auch kein Halt vor den heiligen Masken der Bastionsbühne gemacht, welche sich Stefan und „Geigen-Praktikantin“ Lucy, die an diesem Abend ihren ersten Auftritt mit der Band absolvierte, plötzlich vors Gesicht hielten.

Als sich die sechs Musiker gegen 23 Uhr schließlich Platz auf der Bühne zur finalen Verbeugung verschafften, kam das Konzertende trotzdem zu schnell und manch einer hätte sicherlich noch bis in die frühen Morgenstunden dem keltisch-irischen Sound von Larún gelauscht.