Kreis. Der Bezirksrat der AOK Neckar-Fils fordert eine stärkere Beteiligung der privaten Krankenversicherung (PKV) an den Lasten der Corona-Pandemie. Der Rat hatte sich turnusmäßig über die allgemeine finanzielle und organisatorische Entwicklung bei der Gesundheitskasse sowie über die aktuelle Gesundheitspolitik informiert.
„In dieser außergewöhnlichen Zeit strengen sich alle Akteure im Gesundheitswesen in ganz besonderer Weise an, um zum Wohle von Versicherten eine bestmögliche Versorgung zu leisten und die über Jahrzehnte aufgebauten guten Strukturen zu sichern“, unterstrichen Heike Kallfass und Janice Weber, Geschäftsführerinnen der AOK Neckar-Fils, übereinstimmend. Bedauerlich sei es deshalb, dass die privaten Krankenversicherer ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bisher nur teilweise nachgekommen seien. Beispielhaft nannte Heike Kallfass die ausgeweiteten Corona-Tests bei asymptomatischen Patienten, deren Finanzierung selbst für Privatversicherte allein aus dem Gesundheitsfonds bestritten werde.
Dieser Fonds wurde bereits zum 1. Januar 2009 im Rahmen des „GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes“ eingeführt. In ihn fließen Beiträge von Mitgliedern der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) und weiteren Sozialversicherungsträgern sowie von Arbeitgebern. Hinzu kommt ein Bundeszuschuss. Der Bezirksrat schloss sich den Einschätzungen von Heike Kallfass und Janice Weber an und wies zusätzlich darauf hin, dass gelebte Solidarität für die Gesellschaft gerade jetzt von immenser Wichtigkeit sei.
Insgesamt zeigte sich die Geschäftsführung zufrieden mit der Entwicklung der Bezirksdirektion. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen aufgrund der Pandemie konnte die AOK Neckar-Fils mehr als 3 000 Versicherte im Vergleich zum vergangenen Jahr hinzu gewinnen. pm
Der Bezirksrat der AOK Neckar-Fils ist ein paritätisch aus Arbeitgeber- und Versichertenvertretern zusammengesetztes Organ der Selbstverwaltung und unterstützt die Geschäftsführung der AOK Neckar-Fils in gesundheitspolitischen Fragen.