Natur
Lebensraum von Tieren und Pflanzen in der Teckregion sichern

Kommunen im Biosphärengebiet sollen auf ihrer Gemarkung die Biodiversität fördern.

Die Gemeinde Bissingen ist eine von insgesamt neun Biosphärengebiets-Gemeinden im Landkreis Esslingen. Für selbige gibt es eine Biotopverbundplanung. Deren Ziel ist es, verschiedene Lebensräume miteinander zu vernetzen, um so die Biodiversität zu fördern und den Lebensraum von Tieren und Pflanzen zu sichern. Ein Biotopverbund kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass Grünflächen angelegt oder auch Hecken und Gewässer als verbindendes Element zwischen vorher isolierten Biotopen eingesetzt werden. 

Lokale Optionen für die Biotope

Auf Bissinger und Ochsenwanger Gemarkung werden in dem Zusammenhang von der Arbeitsgruppe für Tierökologie und Planung aus Filderstadt vier Maßnahmen vorgeschlagen, mit denen sich der Gemeinderat befasst hat. Verpflichtend sind diese nicht. „Anfang Dezember gab es eine Infoveranstaltung in Schopfloch“, berichtete der erste stellvertretende Bürgermeister Siegfried Nägele (UWV). Zunächst sei der Zeitplan für die Umsetzung sehr eng gesteckt gewesen, „das war allerdings nicht realistisch. Jetzt sind die vorgeschlagenen Maßnahmen zeitlich nicht mehr befristet, hierzu gab es intensive Gespräche mit dem Landschaftserhaltungsverband des Landkreises“, so Nägele. 

Für den westlich gelegenen Teil der landwirtschaftlichen Fläche in Bissingen – genauer der Ackerflur „Kohlbaum/Weidäcker“ – werden Gehölzentfernungen zur Strukturverbesserung angeregt. Es handelt sich dabei um Privatgrundstücke, die von den örtlichen Landwirten bewirtschaftet werden. Mit ihnen werden die potenziell möglichen Verbesserungen abgestimmt. „Da könnte dann bei Interesse nächstes Jahr gestartet werden“, erklärte Nägele. 

Detaillierte Abstimmung nötig

Für den Waldrand am „Hinterberg“ schlagen die Planer eine Auslichtung vor. „Das ist an der Stelle sehr aufwändig, dazu handelt es sich teils um Bannwald und künftige Kernzone, die nicht durchforstet werden dürfen“, erklärte Siegfried Nägele. Die übrigen Bereiche könnten im Zuge der nächsten Holzernte bearbeitet werden, die aktuelle Saison sei beendet: „Das ist in Absprache mit der Försterin frühestens 2026 möglich.“ Da komme es dann auch auf die finanzielle Förderung und die Möglichkeiten, Ökopunkte zu generieren an. Das werde abgeklärt.

Im Bereich „Bühl“ beim ehemaligen Steinbruch wird vorgeschlagen, die aktuell teils bewachsene Felswand vom Gehölz zu befreien, was in der nächsten Saison umgesetzt werden könnte. Der Bereich sei unter anderem durch Eschen beschattet. Dringt wieder mehr Sonne durch, könne sich das positiv auf Flora und Fauna auswirken, so Nägele.

Zu guter Letzt geht es um die Hecken und Gehölze im Bereich „Reisäckern/Gutäckern“. Es handelt sich hier um eine Waldfläche, die eine bleiben muss. An manchen Stellen sei wohl eine Auslichtung in Abstimmung mit der Försterin denkbar, so Nägele: „Die örtlichen Biotope und Habitate müssen dabei einbezogen werden.“