Lenningen. Die Gemeinde Lenningen macht mit Energiefragen ernst: An Land gezogen werden soll ein kommunaler Klimaschutzmanager. Bei einer Enthaltung hat das Ratsgremium zugestimmt, einen entsprechenden Förderantrag zu stellen. Lenningen würde die Spezialistin oder den Spezialisten gerne zusammen mit Erkenbrechtsweiler und Owen beschäftigen. Gespräche dazu sollen nun aufgenommen werden.
Ausgegangen wird von Personalkosten in Höhe von 65 000 Euro und Sachkosten von bis zu 10 000 Euro pro Jahr. Aus einem Programm des Bundes könnte die Stelle drei Jahre lang mit 50 Prozent gefördert werden. Finanzschwache Kommunen bekommen sogar 70 Prozent.
Auf wenig Gegenliebe im gesamten Gremium stieß dagegen das ursprüngliche Ansinnen von Bürgermeister Michael Schlecht, noch eine weitere Stelle zu schaffen. Dabei handelte es sich um einen Beauftragten für eine klimaneutrale Kommunalverwaltung. „Mit einer vernünftigen Strategie können möglicherweise auch das Hoch- und das Tiefbauamt Maßnahmen auf den Weg bringen“, räumte er während der Debatte ein.
Bezüglich einer schnellen Besetzung der Stelle für das Klimaschutzmanagement dämpfte der Verwaltungschef die Erwartungen: Selbst wenn die beiden anderen Kommunen rasch auf den Zug aufspringen, werde die Bearbeitung des Antrags erhebliche Zeit in Anspruch nehmen. Er geht davon aus, die Stelle erst 2023 besetzen zu können – sofern sich eine geeignete Bewerberin oder ein geeigneter Bewerber findet. „Das wird nicht einfach“, so der Verwaltungschef. Gemeinderat Falk Kazmaier machte dahinter ebenfalls ein dickes Fragezeichen: „Ich habe größte Bedenken, dass wir da überhaupt jemanden finden, selbst wenn die Stelle unbefristet ausgeschrieben wäre.“
„Ich bin der Meinung, dass wir eine Fachkraft brauchen“, sagte Dr. Ulrich Jaudas. „Was wir sparen, wird die Generationen, die nachkommen, viel Geld kosten.“ Die zweite Stelle leuchtete aber selbst ihm nicht ein. „Die eine, die wir ausschreiben, sollte attraktiv sein und eine längere Laufzeit haben“, so lautete seine Idee. Ulrich Kuhn, der sich bei der Abstimmung enthielt, vermisste demgegenüber selbst für eine Klimaschutzmanagerin oder einen Klimaschutzmanager die konkrete Aufgabenbeschreibung und sagte: „Dafür ist mir das zu viel Geld.“
Michael Schlecht indes hat diesbezüglich bereits genauere Vorstellungen: Wichtig sind ihm etwa die Öffentlichkeitsarbeit und das Ausarbeiten von Konzepten, um die Bürgerinnen und Bürger ins Boot zu holen. Konkret geht es ihm beispielsweise darum, ihnen das Instrument der zuvor beschlossenen PV-Potenzialanalyse nahezubringen. Anke Kirsammer