Weilheim · Lenningen · Umland
Lenninger Künstler präsentieren ihre Werke im Schlössle

Ausstellung Die 43 Exponate verteilen sich gekonnt im Eingangsbereich und den einzelnen Räumen der Bücherei. Von Sylvia Horlebein

Die Geräusche und Farben verschwinden unter einer weißen Schneedecke. Während Schnee und Eis weiße Kunst erschaffen, ist im Lenninger Schlössle ein reges Treiben. Gefühlt halb Lenningen schiebt sich durch die kleinen Räume der Bücherei und bewundert die Kunst.

15 Künstler und Künstlerinnen sind dem Aufruf zu einer Gemeinschaftsausstellung gefolgt, alles Lenninger. Nur Lene-Rose Gruner fällt aus dem Rahmen. Sie wohnt mittlerweile in Grabenstetten, gehört aber immer noch dazu. Kein Wunder, war sie doch jahrelang Lehrerin für Mathematik und Kunst. Auch ihre Kunst ist etwas anders. Sie ist Kunst für den Kopf und wurde erst kurz vor der Ausstellung koloriert. Die Zeichnungen, die mit Gedichten versehen sind, regen zum Nachdenken an. Was möchte Gruner uns mitteilen? Es gibt viele Möglichkeiten und jeder versteht die provokanten Worte anders.

Die Fotografin Christa Leder hat sich für Motive aus der Heimat entschieden. Die Fotografien hängen im „Krimi-Zimmer“ und berühren. Das Kunstwerk „Kleines Straßentheater“ von Hubert Resch sorgt für viele Diskussionen. Die Gäste stehen davor und sind überzeugt, dass sie die Menschen kennen, die dort abgebildet sind.

Überhaupt kennt am Freitagabend jeder jeden. Wie ein großes, privates Fest geht es zu. Es wird viel gelacht und erzählt. Bei Salzgebäck und einem Glas Wein wandern die zahlreichen Gäste von Raum zu Raum und bewundern die Fingerfertigkeit, die Kreativität und die Motive. Von Abstrakt bis Gegenständlich ist alles zu finden.

Kleine, bissige Kunstwerke bringt Walter Müller mit. Da kann Ingrid Wiche nicht widerstehen. Die Künstlerin, die selbst mit zwei großen Kupferplatten vertreten ist, lässt sich den Holzschnitt „Ihr Kinderlein kommet“ reservieren. Viele der ausgestellten Werke sind käuflich. Doch „Die vier Temperamente“ aus ungebranntem Ton von Christine Barth gehören zu den wenigen, die nicht verkauft werden. Schade, finden viele und stehen um die Vitrine herum. Die feinen Gesichtszüge, die den Schalk erahnen lassen, finden viele Fans. Immer wieder staut es sich vor einzelnen Exponaten und immer wieder wird nach den Künstlern und Künstlerinnen gefragt. Doch nur wenige konnten selbst zur Eröffnung kommen.

Viele krankheitsbedingte Ausfälle machen auch dem Damenensemble von der Musikschule Lenningen zu schaffen. Mit nur noch sechs Sängerinnen, dem Keyboarder Hartmut Jaißle und ihrer Leiterin Cecilia Tempesta sorgen sie für die musikalische Begleitung. Der Begeisterung tut das keinen Abbruch, und es wird nicht am Applaus gespart. Ein rundum gelungener Abend und ein wundervoller Auftakt für die Gemeinschaftsausstellung.