Stolze Eltern, Verwandte, Freunde und Freundinnen füllten die Stadthalle in Kirchheim. Über dreieinhalb Jahre lang hatten die ehemaligen Auszubildenden auf diesen Tag hingearbeitet. Sie hatten gelernt, gebüffelt, geschuftet und nun war es soweit – 147 Land- und Baumaschinenmechatroniker und – mechatronikerinnen wurden vom Gesellenprüfungsausschuss-Vorsitzenden Karl Heinz Wöger losgesprochen, losgesprochen von den Rechten und Pflichten eines Auszubildenden.
Auch zahlreiche Ehrengäste aus Verwaltung, Wirtschaft und Schulen gratulierten den frischgebackenen Gesellinnen und Gesellen in Reden, schüttelten ihnen die Hände und freuten sich mit ihnen. Es gab allerdings auch mahnende Worte. So appellierte Oberbürgermeister Dr. Pascal Bader an sie, als Gesellinnen und Gesellen nicht nur auf das Gelernte zurückzugreifen, sondern sich auch in Zukunft immer weiterzubilden: „Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.“
Auch Landesinnungsmeister Kurt Neuscheler forderte sie in seiner Begrüßungsrede dazu auf, mit den Neu- und Weiterentwicklungen der Technik mitzuhalten: „Wer stets bereit ist sich weiterzubilden, dem braucht vor der Zukunft nicht bange zu sein.“ Neben Fleiß und guter Arbeit wünschte er ihnen gleichzeitig, positiv zu denken. Wer positiv denke, gehe entspannter, freundlicher, glücklicher und mutiger durchs Leben.
Offensichtlich hatten die frischgebackenen Gesellinnen und Gesellen das Lernen bisher gut im Griff: So erzielten sie im theoretischen Teil der Prüfung eine Durchschnittsnote von 2,5 und im praktischen Teil eine Durchschnittsnote von 2,7. Die 134 Absolventen und drei Absolventinnen der Innungen Heilbronn-Stuttgart, Oberschwaben, Reutlingen und Ulm hatten damit die Prüfung alle mit Bravour bestanden und den Gesellenbrief in der Tasche.
Jochen Schade, Schulleiter der Max-Eyth-Schule, sprach in seinem Grußwort von der Verantwortung, die die ehemaligen Auszubildenden ab sofort zu tragen haben – Verantwortung gegenüber ihrem jeweiligen Betrieb, aber auch gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt. Während die Technik versuche, voran zu schreiten, um schonender mit der Umwelt umzugehen, solle ihnen bewusst sein, dass es nicht reiche, nur von Anderen zu fordern – jede und jeder müsse für die Umwelt kämpfen und etwas für sie tun.
Von Andreas Mayer, Obermeister der Innung Ulm, wurden die Gesellinnen und Gesellen aufgefordert, im Bereich der Land- und Baumaschinenmechatronik zu bleiben, also dem praktischen Handwerk verbunden. Er verpackte diese Aufforderung in das schwäbische Credo: „Mir brauchet net so viel Schwätzer, mir brauchet mehr Schaffer.“