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Lucia Karle ist die „Neue“

Lehrauftrag In der Pauluskirche in Neckartenzlingen wurde Lucia Karle als katholische Schuldekanin eingesetzt.

Neckartenzlingen. Warum gerade in der Pauluskirche? Da Lucia Karle in Neckartenzlingen wohnt und die frisch sanierte Pauluskirche ihre vertraute geistliche Heimat ist, lag es nahe, auch ihre Amtseinsetzung als Schuldekanin des Katholischen Dekanats Esslingen-Nürtingen an diesem Ort zu feiern. Das Dekanat ist deckungsgleich mit dem Landkreis Esslingen. Karles Büro ist in Nürtingen in der Werastraße, mit ihr hat dort auch eine neue Sekretärin ihren Dienst angetreten, Annabela Fonseca. Lucia Karle empfindet ihre Sekretärin als „einen Sechser im Lotto“, ist sie doch bereits seit vier Jahren im Schuldekanat Reutlingen tätig, kennt sich bestens aus und übernimmt das Stundenbudget in Nürtingen nun zusätzlich.

Sie habe bisher alle ihre Berufe geliebt, sagte Karle. Zuerst habe sie Menschen als Augenoptikerin zu besserem Sehen, manchmal auch zu besserem Aussehen verholfen. Hätten sie das Lehramtsstudium und die Religionspädagogik nicht derart gelockt, vielleicht hätte sie diesen Beruf heute noch, sagte sie. Immerhin wurde sie rückfällig: Als ihr mit zwei kleinen Söhnen ein halber Lehrauftrag – das Mindestmaß – zu viel war, arbeitete sie wieder stundenweise als Augenoptikerin, damit hatte sie auch ihr Studium finanziert. Sie unterrichtete danach in Ostfildern-Nellingen, seit rund 14 Jahren dann in Neckartenzlingen – Religion, Deutsch und Biologie. Sie absolvierte eine Weiterbildung zur Schulseelsorgerin, entwickelte ab 2018 für ihre Realschule in Neckartenzlingen ein schulpastorales Konzept. Dabei ging es nicht zuerst um ernste Gespräche, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist, sondern um Prophylaxe und niederschwellige Angebote wie gemeinsames Wandern. Die Angebote richten sich an alle an der Schule, auch an Lehrkräfte, Eltern und den Hausmeister.

Freude auf den Unterricht

„Als die Stelle von Schuldekanin Carmen Trick frei wurde, habe ich mich beworben“, sagt Karle. Mit Erfolg, nun hat sie im Landkreis die Fachaufsicht für den Religionsunterricht – der genauso durch kirchliche Lehrkräfte wie durch staatliche Lehrkräfte mit kirchlicher Lehrbeauftragung erteilt wird. Ab dem nächsten Schuljahr wird sie eventuell auch wieder selbst unterrichten. Ob sie das lieber bei jüngeren oder älteren Schülern täte, sie kann sich nicht entscheiden: „Die Kleinen gehen wunderbar kindlich offen an Dinge ran, mit den Großen kann man diskutieren.“ Peter Dietrich