Zwischen Neckar und Alb
Maientag findet im Internet statt

Fest Wieder fällt die Nürtinger Tradition in seiner gewohnten Form aus. Tänze der Nürtinger Schulen und der Landjugend sind in einem Video zu sehen. Eine Ersatzveranstaltung ist im Spätsommer geplant. Von Jürgen Holzwarth

Bereits zum zweiten Mal ist das größte und auch wichtigste Fest der Nürtinger abgesagt. Es wäre der 419. Maientag in der Stadtgeschichte gewesen. Am Wochenende sollte er eigentlich stattfinden, fällt aber ein weiteres Mal der Coronapandemie zum Opfer. Die Enttäuschung ist den Kindern der Mörikeschule anzusehen. Als die Videoproduktion auf dem Schulhof am vergangenen Freitag geplant war, regnet es in Strömen. Aber nur kurz. Die Sonne zeigt sich, und die Kinder nehmen Aufstellung auf den Stufen vor der Mensa der Schule.

Schulleiterin Viola Berlin und Konrektor Yusith Aladzene sind am Maientag immer im Polizeikos- tüm dabei, auch diesmal fahren sie so auf dem Dreirad „Ape50“ auf den Schulhof. Die 15 Kinder aus der Notbetreuung tanzen den Flashmob „La Bonita“, der Abschluss des Torgauer Marschs ist. Den spielt die Nürtinger Stadtkapelle traditionell seit 50 Jahren am Anfang des Festes.

Traditioneller Start

„Uns war es wichtig, mit dieser Tradition zu starten“, sagt Herward Heidinger, Dirigent der Stadtkapelle. Kameramann Max Volz hat den Tanz gefilmt, den die Organisatoren Klaus-Peter Heilemann und Elke Loser von der Mörikeschule vorbereitet hatten. Nicht nur die Mörikeschule, auch die Roßdorfschule, das Peter-Härtling-Gymnasium, die Nürtinger Landjugend mit dem traditionellen Bändertanz und die Stadtkapelle sind an der Produktion beteiligt.

Trotz der Pandemie gehen die Maientagsplanungen weiter. Der erste Vertrag wurde für die Maientage 2019 bis 2021 abgeschlossen, die Stadtverwaltung und die Festwirte Dietmar und Simone Kübler haben den Vertrag jetzt bis 2024 verlängert, wofür Dietmar Kübler der Stadt sehr dankbar ist.

„Die Familie Kübler hat uns einen attraktiven Rummel und schönen Biergarten präsentiert und die enorme Steigerung der Besucherzahlen sind ein Beweis, dass die Neukonzeption bei der Bevölkerung gut ankam“, sagt Bärbel Igel-Goll vom Amt für Stadtmarketing, Tourismus und Klimaschutz.

Für Kritik, Verbesserungsvorschläge und Anregungen sind die Festorganisatoren immer offen, so werden jetzt Kritikpunkte optimiert. Nächstes Jahr soll es einen in der Fläche größeren Biergarten geben, auch die Biertischgarnituren werden weiter auseinander gestellt, sodass alles etwas luftiger wird.

„Corona hat uns gezeigt, dass große Menschenansammlungen in Zelten schwierig sind, insofern sehen wir uns mit einem großen Biergarten auf dem richtigen Weg“, so Igel-Goll. Die Familie Kübler hat die Coronazeit auch genutzt und weitere Hütten für eine noch gemütlichere Atmosphäre gebaut.

Dietmar Kübler schaut zuversichtlich in die Zukunft: „Es wird auch künftig kein großes Festzelt geben, das wird in Coronazeiten nicht funktionieren. Aber eine Erlebnisgastronomie mit einem großen, weitläufigen Biergarten, einem Weinbrunnen und einem Stadel wird für alle Altersgruppen, sowohl für die Jugend als auch für die Senioren, sehr attraktiv sein.“

Jedenfalls stehen die Stadt und auch die Familie Kübler bereit für eine kleinere Veranstaltung noch in diesem Jahr auf dem Oberensinger Festplatz. Die könnte eventuell im Zeitraum zwischen Ende Juli und Oktober stattfinden. „Sobald die Pandemie dies ermöglicht, möchten wir für die Bevölkerung etwas bieten“, sagt Bärbel Igel-Goll.

 

Das Video ist ab heute mit den Grußworten von Nürtingens Oberbürgermeister Johannes Fridrich und Festwirt Dietmar Kübler auf den Internetseiten der Stadt Nürtingen, der Nürtinger Zeitung, Facebook und Instagram und auch auf den Seiten der Schulen zu sehen.