Nürtingen. Bei einem medizinischen Notfall zählt jede Minute. Es gibt eine Vorgabe, die die Helfer in der Not verpflichtet, in mindestens 95 Prozent aller Einsätze in zehn Minuten vor Ort zu sein. Hermann Schröder, Leiter der Abteilung Bevölkerungsschutz und Krisenmanagement im Innenministerium, relativierte diese Zahlen. Beim Neujahrsempfang der Malteser Nürtingen sagte er: „Bei einem Herzinfarkt hat der Patient nur eine Chance, wenn Hilfe innerhalb von drei bis fünf Minuten vor Ort ist.“ Seit einiger Zeit sind insgesamt zehn Mitarbeiter in der Qualitätssicherung der Rettungsdienste damit beschäftigt, sämtliche Einsätze zu erfassen und die Zeiten auszuwerten. „Dadurch sollen eine bessere Planung und neue Vorgaben erarbeitet werden“, erklärte Hermann Schröder.
Nachwuchs ist in Sicht
Thaddäus Kunzmann, Landtagsabgeordneter und Stadtbeauftragter der Malteser Nürtingen, beklagte den Fachkräftemangel im Rettungsdienst. Doch jetzt gebe es endlich einen Hoffnungsschimmer. Denn der Bund hat das Berufsbild des Notfallsanitäters in einer dreijähriger Ausbildung geschaffen.
Marc Lippe, Geschäftsführer der Malteser Nürtingen, sprach von einem bewegten Jahr 2017. Knapp 20 000 Mal seien die Malteser zu Notfalleinsätzen alarmiert worden. In Erinnerung blieben der Gas-Alarm an einer Kirchheimer Schule sowie der Stromausfall in Nürtingen. Der Kreisbeauftragte der Malteser im Landkreis Esslingen, Dr. Carl-Ludwig Graf von Ballestrem, würdigte den Geschäftsführer der Malteser Nürtingen für seine Verdienste. „Seit 2011 gibt es im Landkreis den gliederungsübergreifenden Katastrophenschutz, und daran hat Marc Lippe großen Anteil“, sagte er. Als Anerkennung gab es für Marc Lippe die Verdienstplakette in Gold. kry