Zwischen Neckar und Alb
Meilenstein für Hochschule und Stadt

Einweihung Die Nürtinger HfWU hat ein neues Hörsaalgebäude mit einem PC-Pool, studentischen Arbeitsräumen und Verwaltungsbüros. Im Frühjahr ist ein Tag der offenen Tür geplant. Von Anneliese Lieb

Studenten und Professoren haben das Gebäude bereits im November bezogen. Jetzt wurde das Hörsaalgebäude der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU)an der Sigmaringer Straße in Nürtingen offiziell eingeweiht. „Es ist ein Meilenstein für die Hochschule und die städtebauliche Entwicklung des Standorts“, sagte Rektor Dr. Andreas Frey.

Das Amt für Vermögen und Bau Baden-Württemberg hatte im Auftrag des Landes zum Festakt eingeladen. Der Ludwigsburger Amtschef, Baudirektor Andreas Hölting, zeigte auf, dass die Einweihung für die HfWU nur der Anfang einer erfreulichen Entwicklung ist. Denn auch die Fertigstellung des Informationszentrums voraussichtlich zum Jahresende ist absehbar. Finanziert sei auch die Sanierung der denkmalgeschützten Turnhalle in der Heiligkreuzstraße; für ein weiteres Hochschulgebäude in der Braike hat das Land bereits eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Dort sollen die kunsttherapeutischen Studiengänge untergebracht werden.

Für Nürtingens Oberbürgermeister Heirich unterstreicht das Hörsaalgebäude das Bekenntnis des Landes zum Hochschulstandort Nürtingen. Michael Leuthe zeichnete als Vertreter der HLI-Verwaltung, ein Ableger der Hauber-Gruppe, den Weg von der Idee bis zur Realisierung des Neubaus auf. Vor neun Jahren hatte ein Initiativkreis aus der Hochschulführung, damals noch mit Rektor Professor Dr. Ziegler, dem ehemaligen Kanzler Roland Bosch und Professor Bach zunächst die Renovierung des ehemaligen Fa­brikgebäudes aus den 1920er-Jahren angeregt. 1993 hatte die Hochschule den Standort für die Fakultät Betriebswirtschaft angemietet. Nach ersten Untersuchungen stellte man fest, dass sich der Altbau nicht effizient energetisch sanieren lassen würde. „Zudem waren wir früh zu der Überzeugung gekommen, dass dieses innerstädtische Quartier viel Potenzial für eine städtebauliche Weiterentwicklung beinhaltet“, so Michael Leuthe.

Im Sommer 2016 wurde mit dem Bau begonnen. „Den Lehrkräften und Studierenden steht nun ein formal ansprechender, funktioneller Neubau zur Verfügung“, freut sich Leuthe nicht nur über das Ergebnis, sondern auch über die Art und Weise, wie es zustande kam.

Als Geschenk zur Einweihung erhält die Hochschule ein Kunstwerk. Dazu wird von der HLI-Verwaltung unter Lehrenden und Studierenden der Hochschule für Kunsttherapie und der Freien Kunstakademie ein Wettbewerb ausgelobt. Unter den eingereichten Vorschlägen wählt eine Jury die Arbeit aus, die dann im Neubau ihren Platz finden soll. Leu­the ging auf das weitere Vorhaben zur Attraktivierung des Standorts ein. „Wir sind guter Hoffnung, den städtebaulichen Gesamtentwurf für das Quartier rund um diesen Neubau zu realisieren.“ Architekt Rainer Hahn vom Büro BFK Architekten ging auf den Baukörper selbst und die Funktion ein. Das Foyer, bereits von den Studenten belebt, kann auch als Versammlungsstätte genutzt werden. Es bietet Platz für rund 600 Personen.

Die Initialen „CI“ stehen für Campus Innenstadt. Sie sollen gemäß Rektor Dr. Andreas Frey symbolisieren, dass hier etwas zusammenwachse. „Dieses Gebäude ist ein wichtiger Schritt zum Campus Innenstadt, der demnächst mit dem Neubau des Informationszentrums und dem Umbau der Turnhalle konsequent fortgesetzt wird.“ Das neue Gebäude könne im Wettbewerb mit anderen Hochschulen punkten, so die Überzeugung des Rektors. Es verfüge über eine qualitativ hochwertige Ausstattung. Im Frühjahr plant die Hochschule einen Tag der offenen Tür, um das Gebäude auch der Bevölkerung zu zeigen. Der Termin steht noch nicht fest.