Zwischen Neckar und Alb
Metabo legt im Pandemie-Jahr zu

Wirtschaft Der Elektrowerkzeug-Hersteller steigert seinen Umsatz um 17,6 Prozent und bringt neues Gartengeräte-Programm heraus.

Nürtingen. Bei Metabo brummt das Geschäft: Trotz eines pandemie­bedingt schwachen Starts mit teils erheblichen Umsatzrückgängen im vergangenen Frühjahr hat der Elektrowerkzeuge-Hersteller von April 2020 bis März 2021 seinen Umsatz um 17,6 Prozent auf 594 Millionen Euro gesteigert. Vor allem das Geschäft mit Akku-Geräten habe sich hervorragend entwickelt.

„Eine fantastische Leistung eines fantastischen Teams“, freut sich Horst W. Garbrecht, Vorsitzender der Geschäftsführung: „Wir hatten seit Juni vier ­absolute Rekord-Monate. Jetzt im März haben wir erstmals in der Unternehmensgeschichte mit 64 Millionen Euro die 60-Millionen-Marke geknackt.“ Damit sei Metabo deutlich stärker gewachsen als der Markt und habe neue Marktanteile erobert. Es sei das zehnte Wachstumsjahr in Folge für das Nürtinger Unternehmen.

„Die Nachfrage nach unseren Maschinen ist unverändert auf einem sehr hohen Niveau“, berichtet Garbrecht: Überproportio­nal zum Umsatz sei auch der Ertrag gestiegen. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen werde deutlich über dem Vorjahreswert liegen. Nähere Angaben zum Gewinn macht Metabo nicht.

Das alles sei umso bemerkenswerter, als dass Covid-19 in sehr vielen Bereichen Probleme gemacht habe, so Garbrecht. Angefangen vom Umsatzeinbruch im Frühjahr über Störungen in den globalen Liefer- und Logistikketten bis hin zu den strengen Hygiene-Vorschriften in Produktion und Verwaltung. „Ohne die Störungen in den Logistikketten wäre der Zuwachs noch einmal deutlich größer ausgefallen“, so der Geschäftsführer. Dabei habe man frühzeitig gegengesteuert, so zum Beispiel bei der Planung langfristiger Materialien. „Während andere im Frühjahr Volumen abgemeldet haben, sind wir bewusst zu unseren Planungen gestanden und haben damit die Grundlage dafür geschaffen, um nach dem Sommer reibungslos produzieren zu können“, so Garbrecht: Die Mitarbeiter hätten einen „sensationellen Job“ gemacht, lobt Garbrecht. Sie hätten mit einem „Höchstmaß an Flexibilität“ dafür gesorgt, dass Metabo die Chancen der hohen Nachfrage habe nutzen können. Optimistisch ist der Metabo-Chef auch für das aktuelle Jahr: Er peilt für das ganze Jahr ein Umsatzplus im einstelligen Bereich an.

Für 2021 legt man bei Metabo einen Schwerpunkt auf ein neues Segment. So macht der Hersteller von Elektrowerkzeugen nun auch akkubetriebene Gartengeräte wie Rasenmäher, Freischneider, Laubbläser, Scheren und ein Rückensprühgerät. Henrik Sauer