125 Jahre Teckbahn
Mit dem „Feurigen Elias“ zum Jubiläum

Zum Festtag am Sonntag, 15. September, kann man Dampfzug-Luft im Lenninger Tal ­schnuppern. Programmpunkte, Tageskartenpreise, endgültige Fahrzeiten und nützliche Tipps im Überblick.

Die 1500 PS starke Güterzuglokomotive aus dem Jahr 1942 schnauft am Jubiläumstag der Teckbahn durchs Lenninger Tal. Foto: R. Vogler

Nur noch gut eine Woche ist es bis zur großen 125-Jahr-Feier der Teckbahn am Sonntag, 15. September. Dann kommt der historische Dampfzug der Gesellschaft zur Erhaltung von Schienenfahrzeugen (GES) ins Lenninger Tal.

Gut 25 Jahre ist es her, dass zwischen Kirchheim und Oberlenningen ein dampfbespannter Personenzug gefahren ist. Gleichzeitig bieten die Kommunen zusammen mit Vereinen und Akteuren ein tolles Programm: Vom Gottesdienst auf dem Bahnhofsvorplatz in Dettingen um 10.15 Uhr über die Sonderausstellung im Geschichtshaus Owen bis zur Streetfood-Meile in Oberlenningen ist alles dabei. So ist es kaum ein Wunder, dass sich allenthalben Vorfreude breit macht: „Sowohl in der Bevölkerung als auch unter den Eisenbahnfreunden in der Region ist das Interesse im Vorfeld riesengroß“, weiß GES-Mitglied Wolfgang Steiger, der am Jubiläumstag einen Infostand der Eisenbahner in Oberlenningen betreuen wird.

Vier Fahrten der Teckbahn

Insgesamt vier Mal wird der Dampfzug auf die Strecke gehen. Abfahrt in Kirchheim ist um 10, 12.15, 14.15 und 16.15 Uhr. Oberlenningen verlässt der Zug um 11.25, 13.25, 15.25 und 17.35 Uhr. Zum Einsatz kommt die 1500 PS starke Güterzug-Schlepptenderlokomotive der Baureihe 50 aus dem Jahr 1942. Angehängt werden Personenwagen mit offenen Einstiegsbühnen aus der Nachkriegszeit, an denen man die Fenster öffnen und „Dampfzug-Luft“ schnuppern kann. Weil es zwischen Kirchheim und Oberlenningen keine Ausweichstelle mehr gibt, kann nur ein Zug auf der Teckbahn unterwegs sein. Damit die Dampflok durchs Tal schnaufen kann, führt die S-Bahn Stuttgart GmbH den regulären Zugverkehr am 15. September im Schienenersatzverkehr (SEV) durch. Die SEV-Busse halten an den bekannten Haltestellen.

Der Jubiläumstag bietet die Gelegenheit, bereits für die Hinfahrt ab Esslingen den Dampfzug zu benutzen. Die geplante Abfahrt in Esslingen ist um 8.47 Uhr. Weitere Halte sind in Plochingen um 9 Uhr, Wendlingen (9.09 Uhr) und Ötlingen (9.24 Uhr). Wer mit dem Dampfzug am Abend auch wieder zurück nach Esslingen fahren möchte, kann dies um 18.10 Uhr ab Kirchheim tun. Der Zug hat einen längeren Aufenthalt in Ötlingen (Ankunft 18.13, Abfahrt 18:41 Uhr) und fährt dann über Wendlingen und Plochingen wieder bis Esslingen (Ankunft 19.08 Uhr). Fahrkarten gibt es nur bei den Schaffnern im Zug.

Da es an fast allen Stationen zwischen Kirchheim und Oberlenningen Attraktionen, Aktionen und Bewirtung geben wird und die vielfältigen Angebote auch möglichst freizügig und flexibel erreicht werden können, bietet die GES eigens für das Teckbahn-Jubiläum eine spezielle Tageskarte an, mit der die Dampfzugfahrt zum „Hopp on – hopp off“-Event wird.

Tageskarte zum Jubiläumstag

Für Erwachsene kostet diese Karte 20 Euro, Kinder von vier bis 15 Jahren zahlen zehn Euro. Außerdem gibt es eine Familien-Tageskarte zu 50 Euro, welche die Fahrt für zwei Erwachsene und deren Kinder bis 15 Jahre gestattet. Erhältlich sind die Karten jeweils bei den Schaffnern im Zug und am GES-Infostand in Oberlenningen. Wegen des erwarteten Andrangs empfiehlt die GES, die Tageskarten bereits im Online-Vorverkauf auf www.ges-ev.de zu erwerben.

Damit am Festtag der Betrieb möglichst reibungslos ablaufen kann, hält die GES auf ihrer Website eine Zusammenstellung nützlicher Tipps parat. „Wir möchten die Vertrautheit im Umgang mit der historischen Eisenbahn stärken und Gefahren vermeiden“, sagt Frank Schiller. „Weiße Kleider wird sicherlich kaum jemand zum Dampfzugfahren anziehen, aber dass man zuerst aussteigen lässt, bevor man einsteigt oder von der Bahnsteigkante zurücktritt, wenn der Zug einfährt, sind beispielsweise Punkte, auf die wir bereits im Vorfeld hinweisen wollen.“ Besonders wichtig ist Schiller, dass Gleis und Bahnanlagen nicht unbefugt überschritten werden und ausreichend Abstand zum Gleis eingehalten wird. pm

Seit fast 60 Jahren unter Dampf: Die GES

Die GES ist ein gemeinnütziger Verein, der es sich seit 1965 zur Aufgabe macht, das Reisegefühl aus Großvaters Zeiten zu bewahren, in dem historische Eisenbahnfahrzeuge betriebsfähig der Nachwelt erhalten werden. Seit den 1970er-Jahren zeichnet der Verein mit seinen rund 260 Mitgliedern zum Beispiel für das „Sofazügle“ verantwortlich, das an ausgewählten Tagen zwischen Nürtingen und Neuffen verkehrt. Auf der Strecke Korntal-Weissach betreibt die GES außerdem seit 1978 den „Feurigen Elias“.