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Mit Drogen im Wert von über 100 000 Euro gehandelt

Prozess Ein 24-Jähriger aus Frickenhausen muss sich vor dem Stuttgarter Landgericht verantworten.

Frickenhausen/Beuren. Riesige Mengen Rauschgift sollen durch die Hände eines 24-jährigen Mannes aus Frickenhausen gegangen sein. Der Beschuldigte sitzt seit gestern auf der Anklagebank der neunten Großen Strafkammer am Stuttgarter Landgericht. Der Vorwurf: Der Kauf, Besitz sowie das Handeln mit verschiedenen Drogen, unter dem Strich mehr als zehn Kilo, begangen in 2021 und 2022 in Frickenhausen, in der Gegend von Beuren und in Reudern.

Der Angeklagte war am 30. Dezember anlässlich einer Verkehrskontrolle zwischen Frickenhausen und Beuren aufgefallen, weil sein Beifahrer sich seltsam verhielt. Schließlich entdeckten die Beamten der Streife im Auto des Angeklagten über 400 Gramm Marihuana und nahezu 1000 Euro, die mutmaßlich aus Dealergeschäften stammten. Bei späteren Wohnungsdurchsuchungen wurden weitere Drogen sichergestellt. Wie die Stuttgarter Staatsanwaltschaft danach ermittelt hat, soll der Angeklagte dann bis zu seiner Festnahme in insgesamt 33 Einzelfällen von unbekannten Lieferanten nicht nur kiloweise Marihuana, sondern auch mehrere Kilo Kokain und andere Rauschmittel im Gesamtwert von über 100 000 Euro eingekauft haben.

Der Staatsanwalt zählte in den 33 Fällen jeweils Mengen von 250 Gramm bis zu einem Kilo auf. 200 Gramm Marihuana zum Beispiel zum Einkaufspreis von 1400 Euro, 450 Gramm für 2400 Euro. Zuletzt 1,9 Kilogramm Kokain zum Einkaufspreis von 93 300 Euro. Allerdings habe der Angeklagte dafür nur 81 000 Euro bezahlen können. Die Droge Kokain, mit der der Angeklagte gehandelt haben soll, hat nach Auskunft des Staatsanwalts einen Reinheitswert von mindestens 50 Prozent.

Zum Prozessauftakt am gestrigen Mittwoch machte der 24-Jährige zu den Vorwürfen noch keine Angaben. Nach der Verlesung der umfangreichen Anklageschrift wurde das Verfahren zunächst auf den 15. Mai vertagt. Weitere fünf Verhandlungstage sind vorgesehen, ehe dann am 2. Juni ein Urteil verkündet werden soll. In Vorgesprächen hat der Ankläger bereits wissen lassen, dass er mit einer Strafe im Bereich zwischen sieben bis acht Jahren rechne.

Kein Einzelfall

Es ist nicht der einzige Fall von Rauschgiftkriminalität im Landkreis Esslingen und dem Kirchheimer Umfeld, mit dem sich derzeit die Gerichte befassen. Bereits nächste Woche beginnt das Verfahren gegen einen 22-Jährigen aus Wendlingen, der am 20. November letzten Jahres anlässlich einer groß angelegten Aktion der Esslinger Rauschgiftermittlungsgruppe ermittelt und gefasst wurde. Dabei waren einer Nürtinger Streifenwagenbesatzung auf einem Parkplatz drei junge Männer anlässlich eines gerade stattgefundenen mutmaßlichen Rauschgiftgeschäfts aufgefallen. Bei der Durchsuchung ihres Fahrzeugs kamen größere Mengen Marihuana zutage. In seiner Wohnung fanden die Ermittler dann fast ein halbes Kilo Kokain und mehrere illegale Waffen. Diese Verhandlung beginnt am 15. Mai. Bernd Winckler