Weilheim und Umgebung
Mit einem Wisch ist das Gewerbe angemeldet

Strategie Ob Schule, Wirtschaft oder Kultur: Die Digitalisierung in Weilheim schreitet in sämtlichen Bereichen voran.

Weilheim. Digitalisierung wird in Weilheim nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie großgeschrieben. Schon nachdem die Stadt 2018 zu einer von 50 Gewinnerinnen im Landeswettbewerb „Digitale Kommune“ auserkoren wurde, hat sie eine Digitalisierungsstrategie ausgearbeitet. Ihre Angebote baut sie stetig aus. Sie betreffen sämtliche Bereiche - von den Bürgerdiensten über Angebote in der Stadtbücherei bis hin zur Ausstattung der Schulen. Weilheims Hauptamtsleiterin Daniela Braun, die gleichzeitig Digitallot­sin der Stadt ist, hat im Gemeinderat einen Überblick über den aktuellen Stand gegeben.

„Ganz neu kommen die Weilheimer Bürger in den Genuss von weiteren Services“, teilte sie mit. Wer möchte, kann nun ein Gewerbe oder seinen Wohnsitz online an-, ab- oder ummelden. Bürger können sich zudem per Mail oder SMS informieren lassen, wenn ihr Pass oder Personalausweis fertig ist. Andere Services gibt es schon länger: Die zentrale Platzvormerkung für die Kita etwa läuft digital ab, Hundehalter können ihre Vierbeiner via Internet anmelden, und wenn irgendwo eine Straßenlampe nicht funktioniert, haben aufmerksame Beobachter die Möglichkeit, das per Mausklick zu erledigen.

Aber auch in vielen anderen Bereichen tut sich was. Eines der digitalen Aushängeschilder in Weilheim ist die Stadtbücherei. „Im neuen Jahr soll es möglich sein, 24 Stunden am Tag Bücher abgeben zu können“, kündigt Daniela Braun an. Dazu werden die Medien mit RFID-Transpondern versehen, und die Bibliothek bekommt einen Rückgabeautomaten. Leser können ihre Bücher dann während der Öffnungszeit auch selbst scannen. Außerdem steht Bücherei-Nutzern künftig E-Payment zur Verfügung.

Eigentlich hätten sie schon da sein sollen - corona-bedingt gab es jedoch Lieferengpässe: Im Frühjahr sollen am zentralen Bus­halt in der Brunnenstaße aber digitale Fahrgastanzeigen installiert werden. Sie informieren in Echtzeit über die Verbindungen.

Einen Schritt nach vorne macht auch die Digitalisierung an den Schulen. In der Limburg-Grundschule sollen ab März weitere Klassenräume mit Beamer, Laptop und Leinwand sowie mit interaktiven Schultafeln, den „Active Panels“, ausgestattet werden. Auch das Bildungszentrum Wühle bekommt in 37 Klassenzimmern der Werkrealschule und der Realschule interaktive Tafeln.

Eine gute aktuelle Botschaft hatte Bürgermeister Johannes Züfle zu verkünden: Der Bund finanziert die Beseitigung der „weißen Flecken“ in Weilheims Breitbandnetz zur Hälfte mit. Weitere 40 Prozent könnte das Land zuschießen. Im besten Fall müsste die Stadt also nur zehn Prozent des Zwei-Millionen-Euro-Projekts selbst zahlen. Bianca Lütz-Holoch