Lenninger Tal
Mit einzigartigen Produkten punkten

Projekt Owen will an seinem Marktrecht festhalten und damit auch die Direktvermarkter unterstützen. Mithilfe einer Umfrage sollen die Bedürfnisse der Verbraucher ermittelt und ein tolles Motto gefunden werden. Von Iris Häfner

Regiole Produkte sollen direkt an den Mann oder die Frau gebracht werden. Fotos: Markus Brändli
Regiole Produkte sollen direkt an den Mann oder die Frau gebracht werden. Fotos: Markus Brändli

Owen will seine landwirtschaftlichen Betriebe unterstützen und gleichzeitig die Konsumenten im Blick haben. Um dies optimal und passgenau fürs Städtle auf die Beine stellen zu können, soll eine Umfrage maßgeblich zur Lösung beitragen, denn schließlich sollen alle von einem möglichen Markt profitieren und dabei auch noch einen Lustgewinn haben.

„Wir haben uns schon seit einiger Zeit Gedanken gemacht“, erklärt Bürgermeisterin Verena Grötzinger. Die Stadt hat bereits gute Vorarbeit geleistet, indem sie bei Vereinen, Bürgern und Direktvermarktern das Interesse an einer Mitarbeit abgefragt hat. Die Rückmeldungen waren positiv, einige wollen das neue Konzept mitentwickeln. Das Ziel: ein attraktiver Markt in Owen.

Eileen Gerstner, Bürgermeisterin Verena Grötzinger und Sandra Hintermaier (von links) werben vor dem Owener Rathaus für die Umfr
Eileen Gerstner, Bürgermeisterin Verena Grötzinger und Sandra Hintermaier (von links) werben vor dem Owener Rathaus für die Umfrage. Fotos: Markus Brändli

Um das zu erreichen, arbeitet die Stadt mit der interkommunalen Wirtschafts- und Tourismusförderin Eileen Gerstner zusammen. Die hat wiederum Sandra Hintermaier mit ins Boot geholt, die ihre Masterarbeit über diesen Prozess schreibt. Bereits im November vergangenen Jahres kamen sämtliche Beteiligte zusammen. Eileen Gerstner und Sandra Hintermaier loteten dabei das Interesse von potenziellen Ausstellern aus. Aber auch die „ganz normalen Bürger“ waren gefragt. Schon damals war allen klar: Wir brauchen ein Motto. Deshalb wurden schon verschiedene Vorschläge für ein Leitthema entwickelt. „Die haben wir bei der Umfrage mit eingebaut“, erläutert Eileen Gerstner.

Mit dieser Karte sollen die Wünsche der potentiellen Kunden erfragt werden.
Mit dieser Karte sollen die Wünsche der potentiellen Kunden erfragt werden.

Viele Verbraucher haben eine positive Einstellung Direktvermarktern gegenüber und würden gerne bei ihnen einkaufen. „In der Realität sieht es aber anders aus. Mithilfe der Umfrage wollen wir versuchen, die Gründe für diese Diskrepanz herauszufinden. Uns interessiert, woran es liegt, dass viele gern beim Erzeuger einkaufen würden - es aber tatsächlich nicht tun“, sagt Sandra Hintermaier. Deshalb wird auch deutlich abgefragt, welche Produkte sich die Konsumenten speziell auf dem neuen Markt wünschen. Aber auch: Soll es ein reiner Lebensmittelmarkt sein oder besteht auch Interesse an Filzprodukten und Dekoartikeln oder gar an Mitmachaktionen? Themen sind auch Hintergrundmusik oder Erlebnismarkt.

Mitte September will die Masterandin die ersten Ergebnisse ermitteln und im Herbst das Resultat den Projektgruppen vorstellen. Das ist wiederum die Auftaktveranstaltung für die Umsetzungsphase, denn im kommenden Jahr soll es an die konkrete Planung gehen. „Wir arbeiten gemeinsam am größtmöglichen Mehrwert. Unser Ziel ist es, ein Motto mit Wiedererkennungswert zu schaffen, das sowohl Marktbeschicker als auch die Besucher anspricht“, sagt Verena Grötzinger. Ist es gefunden, wird es über allen Veranstaltungen in Owen stehen. „Es muss was Einzigartiges sein, das Owen hervorhebt“, sagt dazu Eileen Gerstner.

Das wiederum stellt die Stadtchefin vor gewisse Probleme: „Wir haben hier Vielfalt und Ideenreichtum - bei den Direktvermarktern und den Vereinsakteuren“, sagt sie und nennt als Beispiele Whisky, Mühle, Schafhalter. Dazu kommt die vielfältige Landschaft mit Streuobstwiesen und Teckberg. Wenn dann „ein klein wenig mehr Wertschöpfung“ für die arbeitsintensive und oft mit viel Idealismus betriebene Pflege von Natur und Landschaft herausspringt, ist für die Stadtchefin das Ziel erreicht.