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Mit fast 100 Kilo Drogen gehandelt

Prozess Vier mutmaßliche Drogendealer aus der Region sitzen auf der Anklagebank am Stutt­garter Landgericht.

Region. Vier Rauschgiftdealer aus Deizisau, Metzingen, Wernau und Kirchheim sitzen auf der Anklagebank am Stutt­garter Landgericht. Zwei Männer und eine Frau sind wegen 24-fachen Drogenhandels angeklagt. Ein weiterer Angeklagter steht zeitgleich vor einer anderen Kammer unter Anklage. Einige ihrer mutmaßlichen Mittäter sind bereits abgeurteilt.

Ende Mai vergangenen Jahres konnte die Rauschgiftermittlungsgruppe der Kriminalpolizei Esslingen zusammen mit der Stuttgarter Staatsanwaltschaft einen gro­ßen Erfolg verbuchen. Ein 36-Jähriger aus Deizisau, zwei 22- und 37-Jährige aus Wernau und Nürtingen wurden dabei festgenommen. Ebenso erwischten die Ermittler zwei weitere mutmaßliche Dealer im Alter von 41 und 40 Jahren aus Plochingen und einen aus Kirchheim. In den Wohnungen der Verdächtigen konnte die Polizei nahezu fünf Kilo Marihuana, mehrere Hundert Gramm Kokain und Bargeld aus Rauschgiftgeschäften sicherstellen. Einer der Festgenommenen ist inzwischen bereits vom Stuttgarter Landgericht zu fünf Jahren und zwei Monaten Haft abgeurteilt. Er war voll geständig.

Umschlagplatz in Wernau

Von der Gruppe sitzen jetzt insgesamt drei Männer und die 37-jährige Frau auf der Anklagebank. Ihnen wirft die Staatsanwaltschaft vor, mit großen Mengen Marihuana, Kokain, Haschisch und Amphetamin Handel getrieben zu haben. Verhandelt werden 24 Einzelfälle, bei denen die Wohnung eines der Männer als Umschlagplatz des Rauschgifts in Wernau gedient haben soll. Dabei soll das Quartett reichliche Einnahmen verzeichnet haben, schätzungsweise eine Viertelmillion Euro.

Im Einzelnen sollen die Drogen von unbekannten Händlern eingekauft und an Abhängige im gesamten Landkreis Esslingen gewinnbringend veräußert worden sein. Im August letzten Jahres zum Beispiel 100 Gramm Kokain, zehn Kilo Haschisch, weitere neun Kilo Marihuana plus acht Kilo andere Substanzen, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Monat für Monat soll die Gruppe sich den Stoff im Bereich zwischen einem und vier Kilo besorgt haben. Teilweise soll das Rauschgift vom Lieferanten an einen der Angeklagten auf dem Parkplatz eines Lebensmittelmarktes in Wernau übergeben worden sein.

Die letzte Tat wurde im Mai dieses Jahres begangen. Kurz danach griffen die Fahnder zu. Lediglich die wegen Beihilfe mitangeklagte Frau befindet sich derzeit noch auf freiem Fuß.

Am gestrigen ersten Verhandlungstag wurde nur die Anklageschrift verlesen. Die Beweisaufnahme soll nach dem Gerichtsplan erst am 22. November beginnen. Bernd Winckler