Im Oktober 2019 standen die Markt-Pilot-Gründer Tobias Rieker und Amin Oumhamdi mit ihrer für die Maschinenbaubranche innovativen Vergleichssoftware für Ersatzteilpreise, Lieferzeiten und Verfügbarkeiten gerade in den Startlöchern. Seitdem ist viel passiert: 46 Mitarbeiter zählt das Esslinger Start-up aktuell, „noch in diesem Jahr wollen wir uns verdoppeln“, kündigt Gründer Tobias Rieker an. Die Nachfrage nach der Software steige auf dem europäischen Markt beständig – mehr als 70 Kunden nutzen sie bereits. In den USA, genauer in Chicago und Denver, hat Markt-Pilot zudem erste Mitarbeiter für den nordamerikanischen Markt im Einsatz.
Um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, braucht es neben einer Teamvergrößerung auch entsprechende Räumlichkeiten. Ein erster Schritt war vor einem Jahr der Umzug innerhalb Esslingens. Aktuell sitzt das lokale Markt-Pilot-Team vis-à-vis zum Alten Rathaus in der Heugasse 1, einer Erweiterung der Büroräume ist in Planung. Ein besonderes und wieder einmal innovatives Projekt ist die für die erste Jahreshälfte geplante Gründung einer Mitarbeiter-WG. „Sozusagen Homeoffice 2.0 – was gerade in Pandemiezeiten aktueller ist denn je“, sagt Tobias Rieker. Beim Esslinger Start-up hat diese Idee ganz konkrete Gründe, wie Unternehmensstratege Michael Kosinski und die beiden Personalerinnen Nadine Roth und Patricia Bartsch erläutern. „Schon jetzt sind unsere Mitarbeiter auf ganz Deutschland verteilt. Arbeiten also von ihrem jeweiligen Wohnort aus im Homeoffice“, berichtet Nadine Roth. Auch einige der regional ansässigen Teammitglieder arbeiten allein schon aufgrund derzeit begrenzter Platzkapazitäten im Büro regelmäßig von zu Hause aus. In Zeiten von Corona sowieso. Um das Teamzugehörigkeitsgefühl all jener zu stärken, die ansonsten alleine im Homeoffice arbeiten, soll für sie künftig eine firmeneigene WG in Esslingen zur Verfügung stehen. Wer sich dort dann für ein paar Tage einbucht, hat zum einen die Möglichkeit, mit den Kollegen zu arbeiten, oder aber man nutzt den Aufenthalt schlicht dazu, mit den vorübergehenden Mitbewohnern und den Esslinger Kollegen in Präsenz zusammenzukommen und nicht nur per Videoschalte.
Die Persönlichkeit entscheidet
„Bei der Einstellung neuer Mitarbeiter ist unsere oberste Priorität, dass sie zu Markt-Pilot passen. Deren Wohnort und ein vielleicht nicht möglicher Umzug dürfen kein K.o.-Kriterium sein. Ausschlaggebend sind ihre Qualifikation und Persönlichkeit“, betont Michael Kosinski. Bei den für dieses Jahr anvisierten 90 Mitarbeitern werden sicher nicht alle aus der Region kommen. „Für unsere WG suchen wir daher geeignete, nahe zum Büro gelegene Räumlichkeiten. Idealerweise in Esslingen oder alternativ in Stuttgart“, fasst Kosinski zusammen. Zudem müsse eine gute Anbindung, vor allem an den ÖPNV, gegeben sein, ergänzt Nadine Roth: „Wir stellen uns vor, dass sich bis zu fünf Personen gleichzeitig in der WG aufhalten. Es bräuchte also mehrere Einzelzimmer, einen Gemeinschaftsraum, eine Küche und ein bis zwei Bäder. In die Markt-Pilot-WG einbuchen können sich die Mitarbeiter dann online über unser eigens entwickeltes Buchungsprogramm“, beschreibt Roth das Konzept. Passende Raum-Angebote nehme man dankend an.
Der Teamgedanke wird bei Markt-Pilot großgeschrieben, daher soll mit der Wohngemeinschaft eine Alternative zum anonymen Hotelaufenthalt geschaffen werden. „Wir unterscheiden nicht zwischen dem Esslinger Hauptsitz und einer Außenstelle. Egal, von wo aus die Kollegen arbeiten, sie gehören alle gleichwertig dazu“, betont Patricia Bartsch. Nicht nur für die passende Ausstattung der WG wird Markt-Pilot sorgen, auch die bereits jetzt vom Homeoffice aus arbeitenden Mitarbeiter wurden mit arbeitsgerechtem Mobiliar und modernster Technik ausgerüstet.
„Jeder kann bei uns im Übrigen grundsätzlich selbst entscheiden, wann er oder sie im Büro oder im Homeoffice arbeitet“, erklärt die Personalerin. WG-ähnliche Bereiche findet man auch im Büro in der Heugasse 1. Dazu zählen ein gemütlicher Aufenthaltsbereich samt Essplatz und Küche oder auch der Tischkicker für die Pausen zwischendurch.
Den Nerv einer ganzen Branche getroffen
Preise: Dass das Start-up Markt-Pilot mit seinem Produkt einen Nerv in der Maschinenbaubranche getroffen hat, belegen Auszeichnungen wie der erste Platz beim baden-württembergischen Start-up-Wettbewerb „CyberOne“ in der Kategorie IKT – Informations- und Kommunikationstechnologie – 2020 sowie ebenfalls Platz eins beim Esslinger Innovationspreis im November 2021.
Produkt: Die Software funktioniert nach dem Prinzip von Internet-Vergleichsportalen. Markt-Pilot bietet seinen Kunden ein sogenanntes Price Monitoring speziell für den After-Sales-Bereich von Maschinenbau-Unternehmen. Mit der Software können Unternehmen die Ersatzteilpreise der Hersteller und Händler weltweit tagesaktuell vergleichen. Allein in Deutschland gibt es mehr als 18 Millionen Ersatzteile und mehr als 8000 Bezugsquellen. Umsatz und Gewinn können durch die Preistransparenz deutlich gesteigert werden.
Informationen: Alles Wissenswerte zu der jungen Esslinger Firma gibt es im Internet unter www.markt-pilot.de.