Aktion
Nach Herzenslust durchs Tiefenbachtal strampeln

Am Sonntag war im Naturschutzgebiet Autofahren verboten. Wie immer war viel los bei „Mobil ohne Auto“.

Am Sonntag konnte bei Mobil ohne Auto nach Herzenslust durchs Tiefenbachtal geradelt und spaziert werden. Foto: Gabriele Böhm

Nürtingen. Die Straße durch das Tiefenbachtal gesperrt, überall Fahrräder, Roller, Fußgänger und Skater, am Straßenrand bunte Angebote. „Was ist denn hier los?“ fragt Dirk (75). Das war schnell erklärt: Am Sonntag veranstaltete der Arbeitskreis „Mobil ohne Auto“ (MoA) des Stadtjugendrings Nürtingen einen autofreien Sonntag im Naturschutzgebiet Tiefenbachtal. „Es geht um Entschleunigung, die Verbindung zur Natur und natürlich um den Spaß, einmal die mit Muskelkraft angetriebenen Gefährte richtig ausfahren zu können“, so Michael Medla vom Arbeitskreis.
Dirk fährt viel Rad, auch durchs Tiefenbachtal und hinauf nach Grabenstetten. Die Aktion, die einmal jährlich stattfindet, ist ihm bisher nicht begegnet, aber er fand sie große Klasse. Überhaupt sei der Radweg im Tal sehr gut zu fahren. Andreas und Jennifer Czernoch waren per Rad mit Töchterchen Emma im Anhänger unterwegs. „Wegen der Kälte hatten wir überlegt, doch mit dem Auto zum Gottesdienst zu fahren, aber mit dem Rad ist es definitiv am geschicktesten.“ Schließlich könne man so auch leichter die vielen Angebote, auch zum Mittagessen, erreichen. Davon gab es reichlich: Die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg, von Anfang an bei MoA dabei, hatte alles fürs Stockbrotbacken sowie ihre Krautschupfnudeln mitgebracht, der Trägerverein Freies Kinderhaus „wilde und zahme Würste vom Grill“.

Da es bei dem Aktionstag wesentlich um Gesundheit geht, gab es nach dem Gottesdienst eine Talkrunde über Ernährung.
Zum ersten Mal war das Landratsamt Esslingen dabei. Beim Quiz zu nachhaltiger Mobilität und Tourismus gab es Preise zu gewinnen. Auch Informationsmaterial zu Radtouren durch den Kreis oder Rad- und Wanderbussen wurde gerne mitgenommen.
Auch die Kidical und die Critical Mass waren vertreten. Bei der Aktion geht es darum, dass Kinder und Jugendliche sich auf dem Fahrrad sicher bewegen können. Beim Reiterverein war Ponyreiten möglich, bei der katholischen Jugend kamen die Jüngsten auf ihre Kosten.
Die Stadt informierte über Carsharing und bot einen Radcheck und kleine Reparaturen an.

Der Kreisdiakonieverband und der Inklusionsverein better together hatten einen Hindernisparcours für Räder und eine Rikscha aufgebaut. „Passagiere können auf einem Thron sitzen, sich fahren lassen und als König fühlen“, erläuterte die Leiterin der Diakonischen Bezirksstelle Nürtingen, Claudia Brendel. Von den Maltesern gab es einen Infostand und bei den Stadtwerken alles zum Thema E-Mobilität, NT-net.info, PV-Anlagen und Wallboxen. Großgeschrieben wurde das Thema Nachhaltigkeit, für das BUND, Eine-Welt-Gruppe, Welthaus, Förderverein Nürtinger Apfelsaft, Glas & Beutel, Stadtseniorenrat und Stiftung Tragwerk einen Stand aufgebaut hatten.