Weilheim und Umgebung
Nachhaltiges Einkaufen fördern

Vortrag Zwei Schülerinnen befassen sich mit dem Einkaufsverhalten und speziell mit den „Unverpackt-Läden“.

Weilheim. Die 18-jährigen Schülerinnen Lea John und Lysanne Müller aus Weilheim beziehungsweise Holzmaden stellten die Ergebnisse ihrer Seminararbeit zum nachhaltigen Einkaufen in einem kurzweiligen Vortrag im Sitzungssaal des Weilheimer Rathauses vor. Bürgermeister Züfle zeigt sich ob der voll besetzten Zuhörerränge begeistert.

Lea und Lysanne besuchen die 12. Klasse des Ernährungswissenschaftlichen Gymnasiums der Fritz-Ruoff-Schule in Nürtingen und hatten sich im Rahmen eines Seminarkurses mit der Frage beschäftigt: „Ein Schritt zurück in die Zukunft - ist unverpackt nur ein neuer Hype oder hat es wirklich eine Chance?“ Dabei hatten sie sich vor allem auf das Thema Einkaufen und die zurzeit aufkommenden Unverpackt-Läden konzentriert. Bei ihren Umfragen waren sie in einigen Unverpackt-Läden in Weilheim und Umgebung unterwegs und sammelten dort Erkenntnisse über das Einkaufsverhalten der Menschen.

Umdenken ist notwendig

In der heutigen Wegwerfgesellschaft sei dringend wieder ein Umdenken nötig. Dies hätten die Betreiber der „Unverpackt-Läden“, die ungefähr seit fünf Jahren vornehmlich in Großstädten entstehen, erkannt und als Geschäftsprofil umgesetzt.

Bei ihrer Untersuchung, ob das Einkaufen in Unverpackt-Läden teurer sei, haben Lea und Lysanne anhand von einigen gleichwertigen Produkten einen Vergleich angestellt. Nur Kaffee war definitiv in den Unverpackt-Läden teurer, und das auch nur, weil dieser aus Fairem Handel und bio war.

Alternativ zu teils schwer erreichbaren Unverpackt-Läden sei ein Ausweichen auf Mühlenläden, Obst- und Gemüseläden mit regionalen und Bioprodukten, Wochenmärkte, lokale Bauern und Biobäcker sowie Supermärkte mit regionalen Produkten ebenfalls sinnvoll, nach dem Motto: „Geh nicht fort, kauf im Ort!“

Außerdem wurden von den Schülerinnen weitere Tipps geliefert, wie umweltbewusst eingekauft werden kann. In der praktischen Umsetzung wären dies: Mehrwegnetze, Papiertüten und eigene Tasche zum Einkaufen, zudem Behältnisse für Fleisch, Wurst und Käse, unverpacktes Obst und Gemüse, Mehrweg- statt Einwegplastik sowie regionales und saisonales Einkaufen. Teilweise, so die beiden Schülerinnen, werde das von Geschäften schon gefördert und umgesetzt. So habe die Eröffnung der Unverpackt-Läden auch die Nachfrage nach unverpackten Produkten bei den Discountern und Supermärkten erhöht, wobei einige Märkte vor Ort bereits seit Jahren regionale Produkte führen und mit den heimischen Erzeugern zusammenarbeiten. pm