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Nadelöhr „Stelle“ wird entschärft

Verkehr Mit Park- und Halteverboten will Dettingen die Durchfahrt auch für Mähdrescher und Feuerwehr sichern. Von Iris Häfner

Die „Stelle“ in Dettingen treibt regelmäßig den Blutdruck von sämtlichen Verkehrsteilnehmern in die Höhe. Die Straße führt von der Oberen Straße zum neuen Friedhof. Weil dort neue Häuser entstanden sind, gibt es dort nicht nur mehr Anwohner, sondern in der Folge auch mehr Autos - die auf der Straße geparkt werden. Das führt in dem engen Abschnitt von Oberer beziehungsweise Hinterer Straße bis zum Abzweig Alemannenweg oft zu kritischen Situationen.

Diese Problematik sprach Ursula Kerner während der Gemeinderatssitzung an. Die Sitzung fand aus gegebenen Anlass in der Schlossberghalle statt, wo Gemeinderäte und Zuhörer genügend Platz mit Abstand fanden. „Mit großem landwirtschaftlichen Gerät grenzt es manchmal an ein Ding der Unmöglichkeit, dort durchzukommen“, verdeutlicht die Obstbäuerin die Schwierigkeit, mit der viele Landwirte zu kämpfen haben. Doch auch Pkw-Fahrer haben regelmäßig mit dem Nadelöhr zu kämpfen. Manchmal hilft nur der Rückwärtsgang, in anderen Fällen wird einfach der Gehweg als Ausweichstrecke genutzt.

Dass es in der „Stelle“ wegen der ungeordneten Parksituation regelmäßig klemmt, hat auch die Verwaltung zur Kenntnis genommen. „Die Situation dort ist nicht zufriedenstellend. Die Engstellen führen zu Problemen, wenn Beerdigungen sind, und für Landwirte und Feuerwehr“, erläuterte Rico Frick vom Ordnungsamt.

Im Februar gab es deshalb eine Verkehrsschau. Die beteiligte Straßenverkehrsbehörde regte daraufhin an, dort Halt- und Parkverbotszonen einzurichten, um die Situation zu entschärfen und in den Griff zu bekommen. Auf der rechten Seite in Fahrtrichtung Hintere Straße soll vor dem Kreuzungsbereich ein Halteverbot eingerichtet werden, damit die Verkehrsteilnehmer den Kurvenbereich besser einsehen können. Mit einem Parkverbot in Fahrtrichtung Friedhof von der Hinteren Straße bis zu Gebäude Stelle 16 soll für mehr Platz für den fließenden Verkehr gesorgt werden. Das bisherige Halteverbot entlang des Kanals vor der Lauterbrücke bleibt bestehen. So entsteht ein ausreichend breiter Korridor, der auch Mähdreschern die Durchfahrt sichert.

„Der Entwurf ist aus meiner Sicht eine gute Lösung. Am Kanal entlang kann zurzeit niemand halten. Dort steht immer das gleiche Fahrzeug, auch noch mit Anhänger. Damit ist es möglich, dass große Fahrzeuge nicht mehr gefährlich nah aneinander vorbei fahren müssen, es nicht mehr zu Wartezeiten kommt, in denen die Verkehrsteilnehmer auf den Gehweg ausweichen“, sagte Rico Frick.

„Seit dem Eigentümerwechsel sind dort alle Dämme gebrochen. Wegen der Nachverdichtung herrscht in der Stelle ein Tohuwabohu“, ist sich auch Bürgermeister Rainer Haußmann bewusst. Er verspricht den leidgeplagten Auto- und Traktorfahrern regelmäßige Kontrollen. Dem Vorschlag von Markus Lotz, weiße Striche am Anfang und Ende der Parkflächen aufzumalen, musste der Schultes eine Absage erteilen. „Das dürfen wir gar nicht. Laut Straßenverkehrsordnung reicht ein Schild - das ist ein Dilemma“, sagte Rainer Haußmann.

Für Ulrike Schweizer ist der ausgearbeitete Plan eine gute Lösung. „Das war dringend erforderlich, anders geht es dort nicht. Auch im Hinblick auf unseren geplanten Friedwald müssen wir die gefährliche Situation in der Stelle in den Griff bekommen“, erklärte sie.